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Finanzbericht

Sony plant keine großen Releases etablierter IPs im nächsten Geschäftsjahr und Q3-Bericht

Sony Interactive Entertainment hat von Oktober bis Dezember 2023 einen Rekordumsatz erwirtschaftet, auch wenn die PlayStation-5-Absätze hinter den Erwartungen lagen. Der Ausblick auf das nächste Geschäftsjahr ist allerdings eher nüchtern, denn das Unternehmen plant keine großen First-Party-Releases aus etablierten Franchises.

Marcel Kleffmann14.02.2024 11:45
Sony-Geschäftsbericht (Q3FY23) und keine großen Releases aus etablierten Franchises im nächsten Geschäftsjahr
Auszug aus der Präsentation der Geschäftsergebnisse der Sparte "Game & Network Services". Sony

Der Geschäftsbericht für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres von Sony liegt vor. Von Oktober bis Dezember 2023 hat Sony Interactive Entertainment 8,2 Millionen PlayStation-5-Konsolen ausgeliefert, im Vorjahr waren es 7,1 Millionen Units. Seit Markteinführung sind weltweit 54,8 Millionen PS5-Konsolen in Umlauf, knapp 2,3 Millionen Exemplare weniger als bei der PlayStation 4 im gleichen Zeitraum. Sony prognostizierte einen Absatz von 25 Millionen PS5-Konsolen im laufenden Geschäftsjahr (April 2023 bis Ende März 2024). In den ersten neun Monaten konnten bisher 16,4 Millionen Konsolen verkauft werden, weswegen die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr auf 21 Millionen gesenkt wurde. Es heißt, die Konsolen-Verkäufe im Weihnachtsgeschäft hätten die Erwartungen nicht erfüllt. Zugleich werden Verluste durch kostspielige Hardware-Promo-Aktionen erwähnt. PlayStation VR2 wurde nicht thematisiert.

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89,7 Millionen PS4/PS5-Games wurden im dritten Quartal FY23 verkauft, 3,7 Prozent mehr im Vorjahresvergleich. 66 Prozent der Vollversionen wurden in digitaler Form abgesetzt. Insgesamt 16,2 Millionen First-Party-Games sind in dem Zeitraum verkauft worden, 22 Prozent weniger als im Vorjahr, angeführt von "Marvel's Spider-Man 2", das sich bis zum 4. Februar 2024 über zehn Millionen Mal verkauft hat. First-Party-Spiele machen knapp 18 Prozent der gesamten verkauften Games aus, das ist der niedrigste Anteil seitdem Sony diese Zahl meldet. 123 Millionen Nutzer:innen waren im Dezember 2023 im PlayStation Network aktiv, im vergangenen Jahr waren es 112 Millionen. Angaben zu den PS-Plus-Abonnenten wurden nicht gemacht.

Im Q3 FY23 setzte die PlayStation-Sparte "Game & Network Services" 1,44 Billionen Yen um, knapp 8,96 Milliarden Euro, ein Anstieg um 16 Prozent und der bisher höchste Quartalsumsatz des Segments überhaupt. Gestiegene Verkäufe von Nicht-First-Party-Titeln und Add-ons hätten sich positiv auf das Geschäft ausgewirkt, ebenso wie Währungseffekte. Aufgrund der gesunkenen Hardware-Verkäufe wird auch der Umsatzausblick auf das laufende Geschäftsjahr von 4,36 Billionen Yen auf 4,15 Billionen Yen gesenkt (von rund 27 Milliarden Euro auf knapp 25,75 Milliarden Euro). Der operative Gewinn im dritten Quartal ging um 26 Prozent zurück, auf 86,1 Milliarden Yen, rund 534 Millionen Euro, hier fallen vor allem die schon erwähnten Kosten für Hardware-Promo-Aktionen und weniger First-Party-Verkäufe ins Gewicht. An dieser Prognose ändert Sony aber nichts. Die Sparte "Game & Network Services" ist für 38,5 Prozent des Umsatzes und 18,6 Prozent des operativen Gewinns der kompletten Sony Corporation verantwortlich.

Für das nächste Geschäftsjahr, April 2024 bis Ende März 2025, fällt der Ausblick eher nüchtern aus. Sony plant demnach keine größeren Launches von Games aus etablierten Franchises für PlayStation 5, als Beispiel hierfür werden "God of War Ragnarök" oder "Marvel's Spider-Man 2" genannt. Neue Marken/IPs und eher kleinere Reihen wie "Until Dawn" sind ausgenommen. Einnahmen von First-Party-Titeln werden "leicht zurückgehen", die Verkäufe von Third-Party-Games sollen hingegen steigen. Außerdem wird ein Rückgang der PlayStation-5-Hardware-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Zudem deutete Hiroki Totoki (Director, President, COO, CFO, Representative Corporate Executive Officer of Sony Group Corporation) an, dass es Raum für Verbesserungen in den Devstudios geben würde, zum Beispiel wie die Finanzmittel eingesetzt werden, wie der Entwicklungszeitplan aussieht und in Hinblick auf die damit verbundene Verantwortung bei der Entwicklung. Konkrete Maßnahmen nannte er nicht, möchte aber mit den Beteiligten den Dialog suchen.

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