Jahrestagung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
Kriegsverherrlichende Computerspiele standen neben dem Thema "Ein Jahr neues Jugendschutzrecht" im Mittelpunkt der Jahrestagung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) Ende April in Würzburg. Die Veranstaltung trug das Motto "Grenzen der Darstellung von Krieg in Spiel, Film und Berichterstattung aus Sicht des Jugendschutzes und des Medienrechts". Andreas Lober war vor Ort und berichtet für MCVgamesmarkt.
Der Einführungsvortrag der Vorsitzenden der BPjM, Elke Monssen-Engberding, befasste sich in weiten Teilen mit "Command & Conquer: Generals", gegen dessen Indizierung Hersteller Electronic Arts vor dem Verwaltungsgericht Köln geklagt hat. In einer Großbildpräsentation wurden von Fabian Siegismund, Spieletester bei der BPjM, verschiedene, besonders kritisch eingestufte Szenen herausgestellt, wie etwa Überfälle auf UN-Konvois, Giftgasangriffe und Selbstmordattentäter. Monssen-Engberding bedauerte das Fehlen von Wirkungsforschung auf dem Gebiet der Kriegsverherrlichung, weshalb die BPjM hier einen gesellschaftlichen Konsens als Prüfmaßstab heranziehen müsse. "Generals" bewegt sich nach ihrer Auffassung insbesondere aufgrund der genannten Elemente außerhalb dieses Rahmens, weshalb sie schon jetzt ankündigte, im Falle einer Niederlage vor dem Verwaltungsgericht Köln das Oberverwaltungsgericht anzurufen.