Matthias Prinz: "Sieg auf ganzer Linie"
Oliver Kahns Rechtsanwalt Matthias Prinz nannte das Urteil gegen EA "einen Sieg auf ganzer Linie". Nach dem Musterprozess liege nun ein "wegweisendes Urteil" vor, das weitere Klagen erwarten lasse.
Medienanwalt Matthias Prinz, Rechtsvertreter von Oliver Kahn im Streitfall mit Electronic Arts, bezeichnete das Urteil des OLG Hamburgs als "einen Sieg auf ganzer Linie". Die Klage gegen die Werbung sei unwichtig, vielmehr liege nach diesem Musterprozess ein wegweisendes neues Urteil vor, sagte er dpa. "Wir haben erstmals eine Antwort auf eine entscheidende Frage erhalten: Darf man in Spielen Persönlichkeiten ohne deren Einwilligung darstellen? Jetzt ist die Rechtslage eindeutig", sagte Prinz. Das gelte für Boris Becker in computeranimierten Tennisspielen, für Jan Ullrich in Radsportspielen, für Paul Schockemöhle in Reiterspielen. Der Hamburger Medienrechtler erwartet nun Klagen weiterer prominenter Sportler. "Wir haben konkrete Aufträge von anderen relevanten Persönlichkeiten", sagte der Jurist und deutete damit laut dpa eine mögliche Prozesslawine an. Die Anwaltskanzlei Prinz will jetzt die Höhe der Schadenersatzansprüche im Fall Oliver Kahn ermitteln. Laut Media Control seien 180.000 Exemplare von "FIFA Fußball Weltmeisterschaft 2002" in Deutschland verkauft worden. "Media Control erfasst nicht alle Verkaufskanäle. Man kann vermutlich von rund 300.000 verkauften Spielen ausgehen", meinte Prinz. Das entspräche einem Umsatz von rund 15 Mio. Euro. Schadenersatzforderungen könnten in diesem Fall in die Millionen gehen.