VOV kritisiert massiv Antipiraterie-Kampagne
Der Virtuelle Ortsverein der SPD (VOV) hat die Abschreckungskampagne der Filmindustrie, "Raubkopierer sind Verbrecher", als empörend und menschenverachtend kritisiert. So würden in einem Spot Vergewaltigungsopfer verhöhnt.
Die Antipiraterie-Kampagne der Filmindustrie, "Raubkopierer sind Verbrecher", hat eines ihrer Ziele, nämlich zu provozieren, nicht verfehlt. Der Virtuelle Ortsverein der SPD (VOV) bezeichnet die Kampagne auf seiner Homepage als "eine erschreckende Werbeentgleisung" und "menschenverachtend". So würden in einem Spot der Kampagne zwei Inhaftierte gezeigt, die sich sichtlich auf die Vergewaltigung neu eingelieferter Raubkopierer freuen. Dies werde ausdrücklich als "hart, aber gerecht" bezeichnet. "Hier wird den 'Kopierern', ob rechtmäßig oder nicht, ihre menschliche Würde genommen, indem sie zum Freiwild für Verbrecher erklärt werden. Allein schon die Bezeichnung 'Verbrecher' ist in ihrer Pauschalität und juristischen Unhaltbarkeit mehr als erschreckend!", sagte Arne Brand, Pressesprecher des VOV. Daneben würden nach Ansicht Brands durch den Film Vergewaltigungsopfer und Opfer von Raubüberfällen verhöhnt. Das Mittel der Vergewaltigung als "humorvoll provokant" einzusetzen, verharmlose dieses Verbrechen. Neben der Kritik an der provozierenden Form der Spots stößt sich der Virtuelle Ortsverein der SPD auch an der juristischen Botschaft: So verschweige die Kampagne, dass eine Privatkopie grundsätzlich zulässig, und nur unter bestimmten Bedingungen nicht gesetzlich legitimiert sei. Der VOV ist ausdrücklicher Unterstützer einer Kampagne zur Rettung der Privatkopie.