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Umsatz und Gewinn sinken bei Activision Blizzard im zweiten Quartal deutlich

Bei Activision Blizzard sanken im zweiten Quartal sowohl Umsatz als auch Nettoeinnahmen. Vor allem Activision schwächelt mit "Call of Duty", während "Diablo Immortal" für etwas Aufwind bei Blizzard Entertainment gesorgt hat. Bei King läuft es dank "Candy Crush" weiterhin gut.

Marcel Kleffmann02.08.2022 12:17
Umsatz und Gewinn sinken bei Activision Blizzard im zweiten Quartal deutlich
Umsatz und Gewinn sinken bei Activision Blizzard im zweiten Quartal deutlich Activision Blizzard

Activision Blizzard hat den Geschäftsbericht für das zweite Quartal 2022 vorgelegt. Im Zeitraum von April bis Juni 2022 wurden 361 Mio. monatlich aktive Nutzer:innen (MAU) gezählt, 47 Mio. weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch Umsatz und Gewinn sind rückläufig. Der Umsatz sank um 29 Prozent auf 1,644 Mrd. Dollar (ca. 1,61 Mrd. Euro) und die Nettoeinnahmen um 68 Prozent auf 280 Mio. Dollar, ungefähr 274 Mio. Euro - jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Die anstehende Übernahme durch Microsoft ist nicht thematisiert worden.

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Activision zählte weniger als 100 Mio. monatlich aktive Nutzer:innen, und zwar 94 Millionen. Das ist der niedrigste Wert seit 2019. Gegenüber dem Vorquartal sanken die MAU um sechs Prozent, gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent. Auch der Umsatz ging um 38 Prozent auf 490 Mio. Dollar zurück, in etwa 479,3 Mio. Euro, was auf das geringere Engagement bei der Call-of-Duty-Reihe zurückgeführt wird, wobei es im Vergleich zum vorherigen Quartal wieder aufwärts ging, was auf gut angenommene Gameplay-Verbesserungen und saisonale Inhalte in "Call of Duty: Vanguard" und "Call of Duty: Warzone" zurückgeführt wird. Die Nettobuchungen für "Call of Duty Mobile" blieben auf dem Niveau des ersten Quartals 2022. Während "Vanguard" hinter den Erwartungen blieb, erwartet Activision sehr viel von "Call of Duty: Modern Warfare II", das am 28. Oktober 2022 erscheinen wird. Gleiches gilt für "Call of Duty: Warzone 2.0". Der Battle-Royale-Modus wird später in diesem Jahr folgen. "Call of Duty: Modern Warfare II" ist der Nachfolger des erfolgreichsten Teils der Reihe, "Call of Duty: Modern Warfare" aus dem Jahr 2019. Die Mobile-Warzone möchte Activision ebenfalls ausbauen.

Bei Blizzard Entertainment stieg die Anzahl der monatlich aktiven Spieler:innen von 22 Mio. auf 27 Mio., der höchste Wert seit April 2021. Hauptgrund für die Steigerung ist der Release von "Diablo Immortal" im Juni. Mehr als die Hälfte aller Spieler:innen des Mobile-Ablegers hatten zuvor kein anderes Blizzard-Spiel genutzt. ""Diablo Immortal" erhielt in den mobilen App-Stores auf der ganzen Welt hohe Spielerbewertungen und erreichte nach seiner Veröffentlichung in mehr als 100 Ländern und Regionen die Spitze der Download-Charts", schreibt das Unternehmen. Umsatz und Betriebsergebnis von Blizzard waren niedriger als im Vorjahr, aber höher als im ersten Quartal 2022. Insgesamt wurden 401 Mio. Dollar im zweiten Quartal umgesetzt, das sind circa 392,23 Mio. Euro. Die Nettobuchungen von " World of Warcraft" sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem "Burning Crusade Classic" veröffentlicht wurde. Aber das Wachstum von "Hearthstone" und "Diablo Immortal" glichen die WoW-Verluste aus. Sowohl "World of Warcraft: Wrath of the Lich King Classic" als auch "World of Warcraft: Dragonflight" sollen noch in diesem Jahr erscheinen und dem Warcraft-Bereich mehr Einnahmen bescheren. "Wrath of the Lich King Classic" erscheint am 27. September, "Dragonflight" irgendwann später 2022. Erst kürzlich hatte Blizzard das Studio Proletariat übernommen, um mehr Entwicklungsressourcen für "World of Warcraft" zu haben. Des Weiteren befinden sich öffentliche Tests für "Warcraft Arclight Rumble" für Android und iOS in mehreren Regionen in Vorbereitung. "Diablo IV" mit Cross-Play, Cross-Progression und Live-Service-Inhalten für mehrere Jahre soll 2023 erscheinen. Vorher wird noch "Overwatch 2" an den Start gehen, und zwar am 4. Oktober 2022 auf Free-to-Play-Basis. Der zweite Teil wird den Vorgänger ersetzen.

Bei Activision und Blizzard sanken also die Einnahmen, nur bei King ging es im Vergleich zum Vorjahr aufwärts. Obwohl die Anzahl der monatlichen Spieler:innen von 250 auf 240 Mio. fiel, stieg der Nettoumsatz auf 684 Mio. Dollar, ca. 669 Mio. Euro. Im Vorjahr wurden 635 Mio. Dollar verzeichnet, knapp 534 Mio. Euro. Einmal mehr war "Candy Crush" der Wachstumstreiber. Es wurden Häufigkeit und Tiefe der saisonalen Inhalte gesteigert und mehr PvP-Features eingeführt, was das Engagement und die Investitionen der Spieler:innen gesteigert hat, so Activision Blizzard. Die Anzahl der zahlenden Spieler:innen stieg im Vergleich zum Vorjahr um einen zweistelligen Prozentsatz. Gemäß Activision Blizzard ist "Candy Crush" seit 20 Quartalen in Folge die umsatzstärkste Gamesreihe in den US-App-Stores. Das Werbegeschäft wuchs im Jahresvergleich um mehr als 20 Prozent, "trotz des zunehmenden makroökonomischen Gegenwinds im Laufe des Quartals". Im Juni wurde das Softwareunternehmen Peltarion übernommen, um den Einsatz von KI und maschinellen Lerntechnologien zu beschleunigen.

Marcel Kleffmann

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