2023 war ein Rekordjahr für Steam. Dank "Baldur's Gate 3", "Hogwarts Legacy" und "Starfield" wurden neun Milliarden Dollar umgesetzt. In den Top-24-Games befinden sich nur sechs Titel mit Mikrotransaktionen. 2024 soll der Steam-Markt leicht zurückgehen. Bis 2028 wird mit regelmäßigem Wachstum gerechnet.

Die Marktforscher:innen von Video Game Insights, kurz VGI, haben den "Global PC GamesMarket Report 2024" veröffentlicht, der vorrangig die digitale Vertriebsplattform Steam thematisiert. Demnach haben die rund 14.000 Games, die 2023 auf Steam erschienen sind, einen Umsatz in Höhe von neun Milliarden Dollar generiert. Betrachtet wurden nur Verkäufe von Vollversionen ohne In-Game-Käufe. Eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den drei Vorjahren, die bei zwischen 7,3 und 7,6 Milliarden Dollar lagen. VGI spricht von einem signifikanten Wachstum gegenüber 2022 und einer deutlichen Steigerung im Vergleich zum Konsolenmarkt.

Das Wachstum wird vor allem auf wenige, aber sehr starke Releases zurückgeführt, wie "Baldur's Gate 3", "Hogwarts Legacy" und "Starfield", das dem Xbox-Game-Pass-Angebot trotzen konnte. Allein "Baldur's Gate 3" setzte fast das Doppelte des zweitplatzierten "Hogwarts Legacy" um. Insgesamt wurden 580 Millionen Games auf der Plattform verkauft bzw. bei Free-to-Play-Titeln heruntergeladen und mindestens einmal gestartet. An dieser Stelle ist anzumerken, dass PC-Releases in eigenen bzw. alternativen Stores wie bei Ubisoft oder Electronic Arts sowie alles im Epic Games Store und bei GOG.com nicht von VGI getrackt werden.

61 Prozent des Gesamtumsatzes auf Steam generierten die Top Ten, wobei hervorgehoben wird, dass Premium-Games ohne Mikrotransaktionen in der Liste mit den Top-Releases dominieren. 25 Prozent der Games, die sich über eine Million Mal verkauften, boten zusätzlich Mikrotransaktionen an, der niedrigste Wert seit 2019. Im Vorjahr lag der Anteil bei 33 Prozent, davor bei 31 Prozent. Erwähnenswert ist noch der Erfolg von "Lethal Company". Die Diskrepanz zwischen Platz 3 beim Unit-Absatz und Platz 9 beim Umsatz ist durch den Preis des Koop-Horrorspiels von Zeekerss zu erklären, der nicht einmal zehn Euro beträgt. Zur Genauigkeit der Daten schreibt das Unternehmen, dass die Fehlermarge bei Schätzungen von einzelnen Spieldaten bei 84 Prozent der Games auf Steam innerhalb von ±15 Prozent liegen würde. Auf aggregierter Ebene liegt die Fehlermarge laut interner Daten bei ±5 Prozent.

Top 2023 Releases nach Umsatz 1. "Baldur's Gate 3" - 657 Millionen Dollar 2. "Hogwarts Legacy" - 341 Millionen Dollar 3. "Starfield" - 235 Millionen Dollar 4. "Resident Evil 4" - 159 Millionen Dollar 5. "Sons Of The Forest" - 116 Millionen Dollar 6. "Armored Core VI" - 87 Millionen Dollar 7. "EA Sports FC 24" - 81 Millionen Dollar 8. "Star Wars Jedi: Survivor" - 68 Millionen Dollar 9. "Lethal Company" - 52 Millionen Dollar 10. "Cities: Skylines II" - 50 Millionen Dollar

Top 2023 Releases nach abgesetzten Units 1. "Baldur's Gate 3" 2. "Hogwarts Legacy" 3. "Lethal Company" 4. "Overwatch 2" (Free-to-Play) 5. "Sons Of The Forest" 6. "Starfield" 7. "BattleBit Remastered" 8. "Resident Evil 4" 9. "The Finals" (Free-to-Play) 10. "Armored Core VI"

Action, Adventure und Rollenspiele waren 2023 die beliebtesten Genres. Die Marktanteile von Simulationen, Casual-Titel und MMOs gingen aufgrund weniger starker Releases zurück, auch "Call of Duty" blieb hinter den Erwartungen. Von den 14.000 Games, die 2023 auf Steam veröffentlicht wurden, werden 181 im AA- und AAA-Games-Segment verortet. 20 Games haben über 50 Millionen Dollar umgesetzt, 157 über zehn Millionen Dollar und 930 über eine Million - jeweils nur bezogen auf Umsätze von Vollversionen ohne In-Game-Käufe. Nur fünf Prozent der Games haben mehr als 100.000 Dollar umgesetzt. 97 Games wurden über eine Million Mal runtergeladen.

Ausblick

Für 2024 wird erwartet, dass der Gamesumsatz auf Steam auf 8,8 Milliarden Dollar zurückgehen wird, aufgrund weniger zugkräftiger Releases, einer Verschiebung der Spielaktivität auf Konsolen und dem anhaltenden Preisdruck durch eine wachsende Auswahl an kostenlosen Games durch Abonnementdienste sowie Promo-Aktionen und hohe Rabatte. Als Beispiel für letzteres wird "EA Sports FC 24" herangeführt, das im Black-Friday-Umfeld länger und mit einem höheren Rabatt (50% vs. 40%) angeboten wurde als "FIFA 23" im Vorjahr. Ab 2025 soll der Umsatz wieder steigen. Als Gründe werden das Wachstum in Entwicklungsländern, kommende AAA-Titel, wachsendes Interesse an hochwertigen Indie-Games und der Trend zur Portierung von bislang Konsolen-exklusiven genannt. 2028 soll der Umsatz bei 11,5 Milliarden Dollar liegen, die CAGR wird bis dahin auf fünf Prozent taxiert.

Bei den User:zahlen wird ebenfalls für 2024 ein Rückgang auf 566 Millionen vorhergesagt, bis 2028 sollen dann 635 Millionen Menschen weltweit Steam nutzen, was einer CAGR von 1,8 Prozent entsprechen würde. Zudem würden mehr Casual-Nutzer:innen die Plattform nutzen. Einmal mehr zeigen die VGI-Zahlen, wie wichtig der PC und Steam als Ökosystem für die Gamesbranche ist.

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FBC: Firebreak / Remedy - Tero Virtala stated on 10 October 2025: "Remedy is recognizing a non-cash impairment of capitalized development costs and allocated purchased publishing and distribution rights related to FBC: Firebreak. While we balance future investments to the title, we continue developing and improving the game in line with our updated long-term sales forecast."

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By Marcel Kleffmann 1 min read