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Videospielmusik

Game on Symphony des BR Klassik erreicht 282.000 Viewer:innen

Beim Live-Konzert des Münchner Rundfunkorchesters mit der Blizzard-Komponistin Eímear Noone sahen knapp 300.000 Menschen zu. Die Veranstaltung mischte Klassikkonzert mit junger Streaming-Moderation aus Fridl Achten, Maurice Weber von Webedia und Michael Krogmann von den Rocket Beans.

Pascal Wagner02.02.2024 12:36
Game on Symphony BR Klassik Eímear Noone Maurice Weber Fridl Achten Michael Krogmann
Dirigentin Eímear Noone sprach zwar nur wenig Deutsch, wann die Moderation aus (v.l.) Maurice Weber, Michael Krogmann und Fridl Achten das Publikum zum Lachen brachte, war aber universell verständlich. Sabrina Wanninger

Mit beeindruckenden Zahlen präsentiert sich die gestrige Kooperation des Münchner Rundfunkorchesters vom BR Klassik, der Komponistin und Dirigentin Eímear Noone und des ARD-Podcasts Levels & Soundtracks als Erfolg. 282.000 Live-Aufrufe erhielt der Stream, der gestern beim Live-Auftritt im BR-Rundfunkhaus in München live mitlief, die gleichzeitige Zuschauer:innen-Zahl peakte bei 7.132. Vor Ort waren außerdem 200 Personen, die Tickets dafür wurden exklusiv über die Kanäle der Rocket Beans und Webedia verlost. Als Audio- und Video-on-Demand wird das Konzert nun nicht nur auf dem Twitch-Kanal der ARD, sondern auch im Podcastfeed von Levels & Soundtracks konserviert.

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Die 'Game on Symphony' beim BR war nicht einfach nur ein Konzert mit Videospielmusik, sondern eine gelungene Mischung aus klassischer Musikaufführung und modernem Streamingformat. Vor Konzertbeginn und zwischen einzelnen Stücken oder Musikblöcken moderierte Musikjournalist und Podcaster Fridl Achten sympathisch durch das Programm und brachte gemeinsam mit den Gästen Maurice Weber, Streamer von Webedia Gaming und Michael "Krogi" Krogmann, Moderator bei den Rocket Beans, Gaming-Wissen und Hintergründe zu den Musikstücken mit ein. Auch die Dirigentin Eímear Noone, die für die Games "Diablo", "World of Warcraft", "StarCraft" und "Overwatch" bei Blizzard Entertainment selbst Musikstücke komponiert hatte und im Laufe des Abends auch eines ihrer Stücke aus "World of Warcraft" zum Besten gab, und die Solistin Alma Naidu bat Achten zu sich auf die Moderationscouch, um Fragen aus dem Chat zu beantworten.

Solistin Alma Naidu (links) begeisterte mit dem Schlaflied der Monster aus "The Witcher 3" und mit Korobeiniki aus Tetris. (Sabrina Wanninger)
Solistin Alma Naidu (links) begeisterte mit dem Schlaflied der Monster aus "The Witcher 3" und mit Korobeiniki aus Tetris. (Sabrina Wanninger)

Gelungene Mischung aus Klassik und Stream

Im Mittelpunkt des Abends stand dennoch die Musik. Bei der insgesamt etwa zweistündigen Veranstaltung wurden vor allem bekannte Klassiker aus der Gamingwelt gespielt, Überraschungen bei der Musikauswahl gab es nur wenig, bei der Interpretation einiger der Stücke kam dem Publikum hingegen oft positiv das Staunen. Mit dem Final Fantasy Main Theme und einem Super-Mario-Medley startete das Konzert stark und steuerte dann sofort auf seinen Höhepunkt zu: Die beiden von Solistin Naidu mitgesungenen Stücke waren das Lullaby of Woe aus "The Witcher 3: Wild Hunt", und, als besondere Überraschung angekündigt, '"Tetris" with a twist': Die russischsprachige Originalversion des Volkslieds, Korobeiniki, auf dem der Soundtrack basiert.

Diese frühen Höhepunkte waren Fluch und Segen des Konzerts, denn einerseits war das Publikum dadurch sofort in Stimmung, andererseits kamen in der zweiten Hälfte fast nur noch ruhige Themen zu Einsatz. Den zeitlichen Mittelpunkt und gleichzeitig den längsten Slot namen zwei Titel von Bethesda-Komponist Inon Zur ein: Das intensive Main Theme von "Fallout 4", gefolgt vom fast zehnminütigen, einerseits langsamen und andererseits stressinduzierenden "Starfield"-Theme, in dessen Nachgang sich auch die Moderation einen Verweis auf das im Spiel nicht eingelöste Versprechen der Epik in der Musik nicht verkneifen konnte. Nach Noones eigenen World-of-Warcraft-Medley schloss das Konzert noch einmal imposant mit dem Soundtrack von "Kingdom Hearts" und als Zugabe dem Erkennungsthema von "Prince of Persia".

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