Erfolg von "Rovio Classics: Angry Birds" steht Rovio im Weg
Das Premium-Modell spielt in der Vermarktung von Mobile Games keine Rolle mehr, es sei denn, es geht um "Rovio Classics: Angry Birds". Der Re-Releases des Klassikers hat offenbar so viel Zuspruch, dass der Rest des Portfolios leidet. Deshalb nimmt Rovio den Titel aus den Stores.
Wenn es ein Spiel gibt, dass sinnbildlich für den Durchbruch der Mobile Games steht, dann ist es "Angry Birds" von Rovio. Dank Kinofilme und Merchandising-Artikel ist Rovio heute längst eine internationale, cross-mediale Medienfirma und kein reiner Spielepublisher. Doch der Erfolg hat auch Schattenseiten und führt zu kuriosen Entscheidungen. So kündigte Rovio per Twitter an, den Titel "Rovio Classics: Angry Birds" aus den Stores der großen Mobile-Plattformen zu nehmen. Aus dem Google Play Store wird das Spiel ganz verschwinden, beim App Store von Apple befindet er sich unter dem Titel "Red's First Flight" in der Prüfung.
Der Grund für diese Entscheidung ist wohl der überdurchschnittlich große Erfolg. Bei Twitter erklärt Rovio, dass man den Business Case geprüft habe und die Entscheidung "aufgrund der Auswirkungen auf unser gesamtes Portfolio" getroffen wurde. US-Medien berichten, dass Mitarbeitende des Social-Media-Teams von Rovio auf Discord bestätigten, dass der Titel sich schlecht auf die Nutzung der anderen Angry-Birds-Spiele auswirke. Doch mit denen verdient Rovio aktuell sein Geld.
"Rovio Classics: Angry Birds" ist der überarbeitete Re-Release des originären "Angry Birds", das 2009 erschien und 2019 aus den Stores genommen wurde. Die neue Version wurde nicht im Free-to-play-Modell vermarktet, sondern für unter einen Dollar als Premium-Version angeboten. Die als Premium-Modell bekannte Pay-to-Play-Vermarktung spielt im Mobile-Sektor keine Rolle mehr, da sich Kund:innen längst daran gewöhnt haben, Content zunächst kostenlos zu bekommen. Anders als bei Free-to-Play-Spielen sind Premium-Games in der Regel werbefrei und bieten keine In-App-Käufe. Die Nutzerschaft kann nach dem Kauf also nicht weiter monetarisiert werden.