Der bekanntgewordene Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 wird vom game - Verband der deutschen Games-Branche scharf kritisiert. Das auf 48,7 Millionen Euro abgesenkte Budget der Gamesförderung sei viel zu niedrig und würde dem Standort im internationalen Vergleich schaden.

Der game - Verband der deutschen Games-Branche kritisiert den bekanntgewordenen Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 scharf. Dem Entwurf nach wird das Gamesbudget des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf 48,7 Millionen Euro abgesenkt, deutlich weniger als die seit Ende 2022 durch den Deutschen Bundestag zugesicherten 70 Millionen Euro. Nach dem Antragsstopp Anfang Mai 2023 hatte der game bereits auf die notwendige Mittelerhöhung hingewiesen und die Summe von 125 Millionen Euro ins Spiel gebracht, um wieder Förderanträge annehmen zu können. Ohne Mittelerhöhung würde der Antragsstopp (laut game) bis Ende 2024 dauern, was den Gamesstandort Deutschland im internationalen Vergleich beeinträchtigen würde. Der Verband beziffert die Kostennachteile im internationalen Vergleich auf mehr als 30 Prozent, vor allem kleine und mittelgroße Entwicklungsstudios, die fest mit der Förderung gerechnet hätten, würden in Probleme geraten. Auch die Neuansiedlung von Gamesunternehmen, ein ausgegebenes Ziel der Bundesregierung, würde dadurch erschwert.

"Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung ist für die Games-Branche eine riesige Enttäuschung. Der Einstieg in die Games-Förderung vor drei Jahren hat eine regelrechte Gründungswelle und zahlreiche positive Effekte ausgelöst. Allein 2021 und 2022 ist die Anzahl der Games-Unternehmen um 26 Prozent gewachsen. Mit ihrem Haushaltsentwurf droht die Bundesregierung diesen Aufschwung sofort wieder abzuwürgen. Die eigene Strategie der Ampelkoalition und ihr Ziel, Deutschland zum Leitmarkt zu entwickeln, stehen damit grundlegend in Frage", sagt Felix Falk, game-Geschäftsführer. Dennoch ist das Dokument der Bundesregierung nur ein erster Entwurf, aber ein Entwurf mit Signalwirkung. Die Bundesregierung kann im zweiten Haushaltsentwurf im Herbst 2023 diese Entscheidung noch ändern. Auch bei der finalen Entscheidung des Deutschen Bundestags über den Haushalt sind noch Anpassungen möglich.

"Es ist nachvollziehbar, dass der Bundeshaushalt aktuell unter enormem Druck steht. Die Games-Förderung ist jedoch eine dringend notwendige Investition in den Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn wir nicht auch bei Games und ihren Technologien von anderen Standorten abhängig sein wollen. Erfolgreiche Games-Standorte zeigen zudem, dass die Games-Förderung über Steuern und Sozialabgaben sowie private Investitionen ein Vielfaches an Einnahmen für den Staat generiert. Denn kein Kultur- und Medienmarkt ist weltweit so groß und wachstumsstark. Bereiche, in denen die Games-Branche führend ist wie 3D-Technologien, Virtual und Augmented Reality oder auch KI, sind für immer mehr Wirtschaftsbereiche entscheidend. Von einem starken Games-Ökosystem würden in Deutschland daher zahlreiche Wirtschaftszweige profitieren. Aktuell schafft es die Bundesregierung jedoch nicht, zuverlässige, planbare und international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für die Games-Branche zu schaffen. Wir können nur hoffen, dass die Bundesregierung und die Abgeordneten des Bundestages diese Misere noch abwenden", so Felix Falk.

Schon nach dem Förderantragsstopps hatte der game eine Weiterentwicklung der Gamesförderung gefordert, zum Beispiel eine steuerliche Förderung, die in Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder Kanada erfolgreich praktiziert wird.

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