Die FDP-Fraktion hatte 2019 einen Antrag zu einer besseren Unterstützung der Gamesbranche gestellt, welcher mitunter die Öffnung der Filmförderung für Spiele beinhaltet. Der Ausschuss für Kultur und Medien hat dem Bundestag nun die Ablehnung des Papiers empfohlen.

Im Oktober 2019 stand die damals noch junge Bundesförderung auf der Kippe: Gerüchte machten die Runde, dass sie nur einmalig veranschlagt gewesen wäre und eine Fortführung nicht geplant sei. Die FDP-Fraktion hat in diesem Umfeld den Antrag "Smart Germany - Games - Treiber für Innovation und Kreativität" im Bundestag gestellt, welcher zur Unterstützung der Gamesbranche in 14 Punkten aufforderte.

Der Bundestag hat den Antrag zur Beratung an den Ausschuss für Kultur und Medien überwiesen und zur Mitberatung an die Ausschüsse für Recht und Verbraucherschutz, Haushalt, Verkehr und digitale Infrastruktur und den für Digitale Agenda. Alle sekundär beratenden Gremien hatten den Antrag nach über anderthalb Jahren am 09.06.2021 zur Ablehnung empfohlen. Die Entscheidungen fielen in allen Fällen mit Unterstützung der CDU/CSU-, SPD, AfD und DIE LINKE-Fraktionen. Die FDP-Fraktion hatte, wenig überraschend, gegen die Ablehnung gestimmt, und die Fraktion der Grünen hatte sich enthalten. Mit denselben Verhältnissen sprach sich nun am 18.06. auch der Ausschuss für Kultur und Medien gegen den Antrag aus.

Seit Antragsstellung ist die Gameswelt allerdings nicht stehen geblieben. So war unter anderem gefordert worden, eine Gamesförderung einzurichten sowie die "bestehende Förderung der Filmproduktion für Film-, Serien- und Videospieleproduktion zu öffnen und für den Titel 110 Mio. Euro bereitzustellen". Zu diesem Zeitpunkt war die Zusage von 50 Millionen Euro für die nächsten Jahre noch nicht gemacht worden. Auch wirkt der Punkt, Games nicht pauschal zu unterstellen, Extremismus zu fördern, heute veraltet. Viele der Forderungen sind jedoch noch offen, beispielsweise die im Koalitionsvertrag versprochene Anerkennung des E-Sports umzusetzen, welche vor nicht allzu langer Zeit von der Regierung sogar aktiv abgelehnt wurde. Zudem gab es etwa auch beim Fachkräftemangel in der Branche oder der Einbindung von Serious Games in die Bildung keine großen Sprünge.

Sollte der Empfehlung des Ausschusses nachgekommen werden, wovon auszugehen ist, wird sich in dieser Legislaturperiode an den weiterhin bestehenden Problemen und Streitpunkten, welche im Antrag angesprochen werden, nicht mehr viel ändern. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation nach den Bundestagswahlen im September aussieht.

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