Eine Marktstudie von Omdia deutet auf einen stärkeren Rückgang des VR-Marktes in den nächsten Jahren hin. Trotz Apple Vision Pro und Metas kontinuierlichem Engagement wird erst ab 2026 mit einem Wiederaufschwung gerechnet.

Der Absatz von VR-Headsets ging 2023 im Vergleich zu 2022 um 24 Prozent zurück, von 10,1 Millionen Units auf 7,7 Millionen. Dies ist dem "Consumer VR Headset and Content Revenue Forecast" der Marktforschenden von Omdia aus Großbritannien zu entnehmen. Für 2024 und 2025 werden weitere Rückgänge von jeweils 13 Prozent erwartet. Dem noch recht kleinen Marktsegment stehen somit "schwierige Zeiten" bevor. Ab 2026 wird ein Wiederaufschwung erwartet.

Gemäß dem Bericht sind weltweit 23,6 Millionen VR-Headsets in Umlauf, die aktiv genutzt werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert nahezu konstant geblieben. Bis 2028 wird nur ein geringes Wachstum erwartet.

Als Gründe für die aktuelle Entwicklung werden der Inflationsdruck, der allgemeine Rückgang von Verbraucherausgaben und die schwache Performance dreier wichtiger Headsets genannt, namentlich Meta Quest 3, Sony PlayStation VR2 und Pico 4.

"Der Zufluss an neuer Gaming-Hardware im Jahr 2024, einschließlich der Switch 2, der Mid-Generation-Refreshs der Konsolen und des Steam Decks OLED, wird dazu führen, dass Headsets bei Gamer:innen, die die Hauptnutzerbasis von VR bilden, eine geringere Priorität haben werden", sagt George Jijiashvili, Senior Principal Analyst bei Omdia. "Inmitten der Neuausrichtung der Tech-Giganten auf KI wird das Fehlen wesentlicher Investitionen in VR (abgesehen von Meta) in den nächsten zwei Jahren zu einem Einbruch in der Branche führen - und das trotz der Einführung von Apple Vision Pro im Jahr 2024, die bis mindestens 2026 einen begrenzten Einfluss haben wird."

Die Ausgaben für VR-Inhalte gingen 2023 um rund 9,6 Prozent auf 844 Millionen Dollar, etwa 766 Millionen Euro, zurück. Spärliche verfügbare AR-Inhalte und der gestiegene Hardware-Anschaffungspreis im Vergleich zum Vorgänger erschwerten die Markteinführung der Quest 3 im Oktober 2023. Bei PlayStation VR2 fehlten überzeugende Releases und auch die Verlagerung von Sony auf andere PS5-Peripheriegeräte wie dem PlayStation Portal Remote Player würde der PSVR2 nicht helfen. Zudem hatten die zurückgeschraubten VR-Ambitionen von ByteDance erhebliche Auswirkungen auf Pico. Auch dieser Plattform mangelt es an wettbewerbsfähigen VR-Inhalten. Ab 2024 wird eine allmähliche Erholung erwartet, sodass die Umsätze mit Inhalten bis 2028 auf 2,3 Milliarden Dollar ansteigen werden, fast 2,09 Milliarden Euro. Diese Entwicklung soll vor allem durch die Headsets von Apple vorangetrieben werden. Das Engagement des Unternehmens aus Cupertino dürfte dem VR-Markt "einen erheblichen Impuls" verleihen, so Omdia.

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