Editorial
Chance fürs Lobbying!
Auch wenn die Auswirkungen des Jugendschutzgesetzes oder der drohende Irakkrieg die urheberrechtliche Diskussion in den Hintergrund zu drängen scheinen, ist das Piratentreiben natürlich weiter virulent. Welche Ausmaße die unberechtigte Nutzung urheberrechtlich geschützter Programme angenommen hat, war erst unlängst wieder am überaus erfolgreichen Coup der GVU gegen eine Raubkopierzelle abzulesen. Der jährliche Schaden, der der Unterhaltungssoftwarebranche dadurch entsteht, geht jedenfalls in die Milliarden. Nicht anders ergeht es der Musikbranche, die seit Jahren massiv unter der Generation der Burner und Downloader zu leiden hat.
Kalt erwischt hat es inzwischen auch den Videoverleihmarkt, dessen Umsätze dank einer ausufernden Piratenaktivität in tiefste Kellergewölbe stürzen. Abhilfe tut not. Es ist zwar die Urheberrechtsnovelle in der Mache, der aktuelle Entwurf entspricht aber längst nicht den Erfordernissen, die die technischen Möglichkeiten an das Urheberrecht stellt. Deshalb veranstalten Entertainment Media und die Media Business Academy (MBA) am 4. April in München speziell für die Entertainmentbranche einen Antipirateriegipfel, dessen Höhepunkt das Hearing ist, bei dem Topvertreter von Industrie und Interessenverbänden ihre Forderungen und Wünsche an die Adresse der Politik richten können. Da zahlreiche Medienpolitiker aller Couleur eingeladen sind, ist das der rechte Ort fürs Lobbying!
Harald Hesse Ltd. Chefredakteur [mailto:h.hesse@e-media.de@@@h.hesse@e-media.de]