Editorial
Nintendo ist der Dreh- und Angelpunkt
"Ist der Game Boy Advance noch zu retten?" Mit dieser - zugegebenermaßen - provokanten Zuspitzung lenkte GamesMarkt.de jüngst die Aufmerksamkeit der User seines Onlinediensts auf die neue Vote/Quote-Umfrage: "Wie verkauft sich der GBA?" Die Resonanz war überwältigend.
Offensichtlich hatte GamesMarkt.de damit einen äußerst sensiblen Nerv getroffen. Denn weit über 3000 Nutzer (Stand: 2. April 2002) packten die Onlinegelegenheit beim Schopfe, um ihrem Unmut Luft zu machen. Das Ergebnis jedenfalls fiel eindeutig aus: Ganze 81,3 Prozent der Umfrageteilnehmer bewerteten den Abverkauf von Nintendos Handheld als "katastrophal", 14,3 Prozent als "gut", 3,4 Prozent als "konstant" und ein Prozent als "schlecht". Bei der Abstimmung allein wollten es viele indes nicht belassen, die Teilnehmer (überwiegend Händler) "überschütteten" die Redaktion mit E-Mails, in denen sie ihr Votum schonungslos kommentierten.
Demnach habe der im Februar auf 99 Euro gesenkte Verkaufspreis für den GBA gerade nicht den ersehnten Effekt für die Absatz- und Umsatzentwicklung gehabt. Ganz anders dagegen die Einschätzung des Betroffenen selbst: So spricht Nintendo aktuell von einer spürbaren Belebung der monatlichen Absatzzahlen seit Februar. Eine Aussage, die nicht unwidersprochen bleiben dürfte. THQ-Geschäftsführer Dr. Meutsch, immerhin einer der Top-3-Publisher für den GBA, unterstreicht im GamesMarkt.de-Interview jedenfalls eher die Position der "Katastrophen-Quote", indem er anmerkt, dass die Third-Party-Publisher ohne die Hilfe von Nintendo langfristig keinen Erfolg haben können. Ein heißes Eisen. Im nächsten GamesMarkt.de berichten wir mehr.
Harald Hesse Chefredakteur GamesMarkt.de [mailto:h.hesse@e-media.de@@@h.hesse@e-media.de]