Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz evaluiert, ob sogenannte Tax Credits, also Steuervergünstigungen, für die neu gedachte Gamesförderung in Betracht kommen. Das gab der parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner im GamesMarkt-Interview an.

Bei der aktuellen Evaluierung der Computerspieleförderung durch die Bundesrepublik Deutschland zieht das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auch die sogenannten Tax Credits als mögliches Werkzeug in Betracht. Das gab Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär des BMWK und Ansprechpartner der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft, in einem Interview mit GamesMarkt bekannt, das in der kommenden Spezialausgabe der GamesMarkt erscheint. Auf die Nachfrage zu Tax Credits antwortet Kellner, dass diese für kleinere Unternehmen nicht als einzige mögliche Förderung geeignet seien, in Kombination mit anderen Maßnahmen für die neue Förderrichtlinie jedoch in Betracht gezogen und geprüft würden.

"Tax Credits haben, insbesondere was die Planbarkeit und Verlässlichkeit angeht, ihre Vorteile, für kleine Studios und Start-ups sind sie aber wiederum nicht passend. Die Vor- und Nachteile des aktuellen Games-Fördersystem auch im Vergleich zu anderen Ländern untersuchen wir nun aber sehr genau mit der Evaluation der Computerspielförderung des Bundes. Daraus ziehen wir unsere Schlüsse und entwickeln unter Einbindung der Branche eine neue Förderrichtlinie. Ziel ist es, die Computerspielförderung des Bundes weiterzuentwickeln. Wir werden dabei Tax Credits genauso prüfen wie die gezielte Förderung für kleine Indie-Studios und Start-Ups", so PSt Michael Kellners Antwort im GamesMarkt-Interview.

Tax Credit genannte Steuervergünstigungen ermöglichen es Unternehmen, einen Anteil bestimmter Kosten über die Steuern zurückzuerhalten. Sie kommen beispielsweise in Frankreich und Kanada bereits erfolgreich als Teil der Fördervorhaben in der Gamesbranche zum Einsatz, wo Unternehmen Anteile der Lohnkosten ihrer Mitarbeiter:innen als Tax Credits abrechnen können. In der kanadischen Vorzeigeregion Quebec etwa erhalten Gamesunternehmen 37,5 Prozent der Lohnkosten von Game-Dev-Stellen über Tax Credits zurück.

Die Prüfung der Computerspieleförderung des Bundes steht im Zusammenhang mit der Erneuerung der Förderrichtlinie, die 2024 fällig wird. Diese wird aktuell durch die Wirtschaftsprüfer:innen von PricewaterhouseCoopers evaluiert. "Dabei sollen sowohl die Zielerreichung, Wirkung und Wirtschaftlichkeit des Förderinstruments beleuchtet, als auch Erkenntnisse zur Weiterentwicklung des Förderprogramms gewonnen werden, mit dem Ziel, die Förderung künftig noch effektiver ausrichten zu können, um den Standort Deutschland für Spieleentwickler weiter zu stärken", heißt es zur Prüfung aus dem Ministerium.

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