So viel haben die Bundesländer 2022 und 2023 gefördert
Bei den Wirren der Bundesförderung vergisst man gerne einmal, dass die Förderung bei den Ländern stetig wächst. Im GamesMarkt-Vergleich der Jahre 2022 und 2023 kommt das deutliche Wachstum der Fördertöpfe zur Geltung. Wir haben alle Zahlen aus beiden Jahren gesammelt.
Bringen wir das Offensichtliche hinter uns: Ja, auch alle Bundesländer gemeinsam kommen nicht in die Nähe der Summe, die der Bund fördert. Während das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) 2022 70 Millionen Euro bereitstellte, kamen die Länder im gleichen Jahr auf etwas über 12,2 Millionen Euro. 2023 kommen BMWK und die Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien auf gemeinsame 82 Millionen, während die Länder 16,6 Millionen fördern.
Was hier aber auch klar wird: Die Länder fördern immer mehr, und das nicht zu knapp, schließlich ist von 2022 auf 2023 ein Wachstum von einem Drittel der gemeinsamen Fördersumme zu sehen. Das hat mehrere Gründe. Zum einen geht der Förderprimus einen Riesenschritt voran: 1,8 Millionen mehr schüttete das Medienboard Berlin-Brandenburg 2023 an Games und XR-Games aus. Nicht eingerechnet sind dabei andere XR-Experiences außerhalb von Games, die das MBB und der FFF gesondert führen.
Auch neu im Jahr 2023 ist der elfte Förderer, denn 2023 ging die eigene Länderförderung von Schleswig-Holstein an den Start. Deren erstes Förderverfahren läuft aktuell noch, eingeplant sind jedoch 4 Millionen Euro für vier Jahre, also eine Million pro Jahr. Die Hälfte des Geldes steuert dort übrigens der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) bei.
Apropos neu: Auch in NRW entstand 2023 ein neuer Topf, der jedoch aufgrund der ausgeschütteten Geldmenge von rund einem Zehntel der Gesamtmenge nicht direkt ins Auge fällt. Es geht um den neuen Fund für Serious Games, der 2023 mit 340.000 Euro ins Gewicht fällt, wodurch NRW das im Jahresvergleich kaum gewachsene Fördervolumen von Bayern überholt. Der Fairness halber erwähnenswert sei jedoch, dass die Standortförderungen der Bundesländer in diese Statistik der an die Industrie ausgeschütteten Fördergelder nicht einfließen, und dort ist Bayern stark engagiert. Eine erfreuliche Erkenntnis des Vergleichs ist es zu sehen, dass ausnahmslos alle Förderer 2023 mehr ausgeschüttet haben als 2022, auch wenn es sich wie bei der Gamecity Hamburg und der MFG BW jeweils nur um einen kleinen Betrag handelt, bei letzterer aber immerhin auf einem hohen Niveau von über einer Million Euro. Doch gerade der Blick auf die kleinsten und jüngsten Förderer lohnt sich. So hat das Saarland zwar nicht seine dedizierte Entwicklungsförderung erhöht, aber die Preisgelder für den landeseigenen Game Award sauber verdoppelt. Die Wirtschaftsbank Hessen, die die Gamesförderung Hessen Serious Game für die Landesregierung organisiert, hat mehr als 70.000 Euro mehr ausgeschüttet. Spannend: Dazu kommen 60.000 Euro von der Filmförderung Hessen, die das auditive VR-Game "Enter_Darkness" von Soundspores und das Point & Click "Beihai 2010" der Raumkapsel Stein-Schomburg und Schmidt aus dem eigenen Filmtopf gefördert haben. Die junge Medienförderung von Rheinland-Pfalz konnte ebenfalls 40.000 Euro mehr ausgeben. Die Nordmedia hat ihren Ausschüttungsbetrag mehr als verdreifacht und fördert damit Games aus Niedersachsen und Bremen mit dem Haushaltsbudget Niedersachsens. Und apropos gesammelte Bundesländer: Während die Mitteldeutsche Medienförderung 2023 312.000 Euro mehr fördert als 2022, fließt vom Budget 2023 anders als im Vorjahr kein bisschen mehr nach Thüringen. Dafür profitiert vor allem Sachsen deutlich.

Ranking der Gamesförderer 2022 (in Euro)

Ranking der Gamesförderer 2023 (in Euro)