2020 überstiegen in Deutschland erstmals die Spieledownloads die Zahl physisch verkaufter Games. Beim Umsatz hat der klassische Vertriebsweg weiter die Nase vorn, auch weil der Preis ein Faktor bei der Entscheidung pro Download ist.

Seit der Präsentation der Jahresdaten zum deutschen Spielemarkt veröffentlich der Branchenverband game regelmäßig tiefergehende Analysen zu Teilbereichen; diesmal zum Thema Digitalabsatz. Dort gab es 2020 einen Paradigmenwechsel. Erstmals erreichte der Absatz von Spielen per Download einen Anteil von über 50 Prozent. Genauer gesagt lag er bei 58 Prozent. Das ist ein Anstieg um 13 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr und ein massiver Sprung in der Entwicklung, wenn man auch die Vorvorjahre in Betracht zieht.

Begründen kann man diesen Sprung natürlich mit der Pandemie. Über Wochen und Monate geschlossene Händler führten dazu, dass Industrie und Verbraucher zwangsläufig auf andere Vertriebswege ausweichen mussten, um nicht auf Umsatz oder Spiele zu verzichten.

Betrachtet man neben dem Absatz auch den Umsatz zeigt sich eine ähnlich, aber eben doch nicht völlig parallele Entwicklung. Der Umsatz stieg nämlich um nur acht Prozentpunkte auf 41 Prozent. Andres gesagt: Es werden zwar sechs von zehn Spielen werden digital verkauft, die spülen aber nur vier von zehn Euro in die Kasse.

Ein ganz wichtiger Faktor beim Kauf per Download ist der Preis. Je günstiger ein Spiel, desto eher neigen die KonsumentInnen zum Digitalkauf. Die Preissensitivität zeigt sich auch bei einer Auswertung nach Plattformen. So wird nur jedes dritte PlayStation-, Xbox- bzw. Switch-Spiel digital verkauft, jedoch 94 Prozent aller PC-Spiele. Steam-Sales und andere Sondervermarktungen dürften hier der Hauptabsatztreiber sein.

"Der Gameskauf per Download hat sich in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern langsamer etabliert. Internetanschlüsse mit zu wenig Bandbreite oder zahlreiche Geschäfte mit Games-Abteilungen - von Elektronikmärkten bis hin zu Drogerien - haben viele Spielerinnen und Spieler weiter zu Games auf Datenträgern greifen lassen. Im Corona-Jahr 2020 ist der Anteil der Download-Games nun sprunghaft angestiegen. Hierzu haben nicht zuletzt die Ladenschließungen während der Lockdowns stark beigetragen", sagt game-GeschäftsführerFelix Falk.

Share this post

Written by

Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
WotC and Instinct3's Magic Uni Club Roadshow On Tour
The MTG event at Hochschule München, held by contractors of CampusDirect (center back, standing) and hosted by content creator Svenja71h (front right) on behalf of Ultimate Guard. (GamesMarkt)

WotC and Instinct3's Magic Uni Club Roadshow On Tour

By Pascal Wagner 2 min read