Die schwedische Embracer Group gab die vorläufigen Zahlen für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr bekannt. Anlass ist eine geplatzte Kooperation mit einem Milliardenvolumen, welche den Geschäftsausblick im abgelaufenen wie im laufenden Jahr eintrübt. Die Börse reagiert entsprechend.

Die letzte Nacht brachte schlechte Nachrichten für die Embracer Group. Das geht aus einer Meldung hervor, welche das börsennotierte, schwedische Unternehmen heute veröffentlichte. In der Meldung gibt Embracer die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 bekannt, die für sich genommen ein respektabler Fortschritt für das Unternehmen sind. Trotzdem werden die Daten vom eigentlichen Kern der Mitteilung überschattet. Darin bestätigt Embracer, dass ein Zwei-Milliarden-Dollar schwerer Deal nach mehrmonatigen Verhandlungen geplatzt ist. Das Volumen von zwei Mrd. Dollar ergibt sich aus vertraglich zugesicherten Development-Leistungen, die über einen Zeitraum von sechs Jahren erbracht werden sollten.

Nach Unternehmensangaben sei der Deal quasi ausgearbeitet gewesen. Man habe den potenziellen Partner deshalb gefragt, ob man den Deal zur Bekanntgabe der Zahlen verkünden dürfe. In der vergangenen Nacht gab es dann die Absage der Gegenseite. Diese Entscheidung sei weder vom Management noch vom Board der Embracer Gruppe erwartet worden, heißt es dazu aus Stockholm.

Die Tragweite dieser Entscheidung ist jedoch weitreichend. Für das vorläufig bilanzierte Geschäftsjahr 2022/2023 wird nur noch ein EBIT von 6,366 Mrd. schwedische Kronen ausgewiesen. Das sind 554 Mio. Euro nach aktuellem Wechselkurs. Erst im Februar hatte Embracer ein EBIT von rund zehn Mrd. schwedische Kronen für das damals noch laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt. Gravierend wirkt sich der geplatzte Deal auf das jetzt laufende Geschäftsjahr 2023/2024 aus. Statt zwischen 10,3 und 13,6 Mrd. Kronen EBIT sei nur noch mit sieben bis neun Mrd. Kronen EBIT zu rechnen, so CEO Wingefors. Das sind aktuell zwischen knapp über 600 und 780 Mio. Euro.

Die reduzierte Prognose hat aber nicht nur mit dem geplatzten Deal zu tun. "Wir haben eine solide Pipeline laufender Entwicklungsprojekte, aber mehrere Projekte brauchen mehr Zeit, um unseren hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden und ihr volles kommerzielles Potenzial zu erreichen", so Wingefors. Mehrere Titel mit einem Umsatzpotenzial von jeweils über einer Mrd. schwedischer Kronen, 87 Mio. Euro, seien auf das Jahr 2024/2025 verschoben worden.

Obwohl die Daten für das abgeschlossene Geschäftsjahr keineswegs schlecht sind - der Umsatz wurde mehr als verdoppelt, das Ergebnis vor Steuern kehrte in den schwarzen Bereich zurück - reagierte die Börse auf die Gewinnwarnung entsprechend negativ und strafte Embracer mit einem Einbruch des Aktienkurses ab, der aktuell bei über 40 Prozent liegt.

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief