Die deutsche Gamesbranche kann sich auf Unterstützung durch die Politik freuen, wenn die Große Koalition zustande kommt. Bei den Verhandlungen hat sich die Arbeitsgruppe Digitales grundsätzlich auf eine Gamesförderung geeinigt und will dem eSport "eine olympische Perspektive" aufzeigen.

Noch sind nicht alle Verhandlungen zur Großen Koalition positiv abgeschlossen, aus Sicht der Gamesbranche wurde die wichtigste Einigung zwischen CDU/CSU und SPD aber bereits erzielt: Das geht aus den Ergebnissen der Arbeitsgruppe "Digitales" hervor, die Sonntagabend bekannt gegeben wurden. Helge Braun (CDU), Lars Klingbeil (SPD) und Dorothee Bär (CSU) traten da gemeinsam vor die Presse und verkündeten unter anderem staatliche Investitionen von bis zu zwölf Mrd. Euro in den Breitbandausbau. Am Ende der Ergebnisliste gab es dann auch die erhofften Neuigkeiten in Sachen eSport und Games. So soll vereinbart werden, dass die Große Koalition den eSport anerkennt und der Entwicklerstandort Deutschland mit einer Gamesförderung gestärkt wird.

Überbringerin der frohen Botschaft war Dorothee Bär, der als langjährige DCP-Jury-Vorsitzende das Thema Games ganz besonders am Herzen liegt. Konkret sagte sie, dass der eSport als Verein- und Verbandsrecht anerkannt werden soll. Dadurch wolle man dem eSport "auch eine olympische Perspektive aufzeigen".

Zum Thema Games sagte Bär: "Wir wollen dafür sorgen, dass Computerspiele den Stellenwert bekommen, den sie haben sollten. Wir wollen mit dem Blick auf vergleichbare europäische Förderungen ein Level-Playing-Field schaffen und die Gamesentwicklung und den Entwicklerstandort Deutschland stärken." Auch wenn der Koalitionsvertrag noch nicht in der finalen Version vorliegt, die Einigung in der Arbeitsgruppe macht es mehr als wahrscheinlich, dass sich die künftige Regierung, so sie zustande kommt, das Thema Gamesförderung auf die Fahne schreibt. Gut möglich also, dass nach dem Verbandszusammenschluss binnen einer Woche zum zweiten Mal Branchenhistorie geschrieben wurde.

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Written by

Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief