Internationale Erklärung gegen Lootboxen unterzeichnet
Eine Vielzahl von Regulierungsbehörden für Glücksspiel unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung, sich künftig auch Gamesinhalten zu widmen, die Charakterzüge von Glücksspiel enthalten. Insgesamt 16 Teilnehmer, davon 15 aus Europa, beteiligen sich an der Initiative, die umstrittene Aspekte wie Skin-Wetten, Loot-Boxen und Social-Casino-Gaming unter die Lupe nehmen soll. Deutschland gehört nicht dazu
16 Glücksspiel-Kommissionen und -Behörden haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, dass sie sich künftig vermehrt auch mit Glücksspielaspekten von Videospielen beschäftigen wollen. Die Regulierungsbehörden bringen in dem Papier ihre Sorge darüber zum Ausdruck, dass bestimmte moderne Elemente von Games ähnliche Mechanismen wie Glücksspiel anwenden. Konkret werden Skin-Wetten, Loot-Boxen und Social-Casino-Gaming genannt. Durch die ähnliche Charakteristik sind die Behörden der Ansicht, dass Games zunehmend auch in ihren Aufgabenbereich fallen.
Die gemeinsame Erklärung ist eine vorrangig europäische Initiative. 15 der 16 unterzeichnenden Regulierungsbehörden stammen aus Europa, lediglich die Washington State Gambling Commission ist in den USA beheimatet. Zu den Unterzeichnern zählen beispielsweise Österreich, Polen, das Vereinigte Königreich oder die Niederlande. Auch Vertreter aus Portugal, Spanien, Norwegen, Frankreich oder Tschechien sind an der Erklärung beteiligt. Deutschland fehlt indes als Unterzeichner der Erklärung.
Das neue gemeinsame Forum soll dem internationalen Austausch dienen - sowohl untereinander als auch mit der Industrie. Konkrete Maßnahmen wurden in der Erklärung noch nicht gefordert oder beschlossen.
Insbesondere Lootboxen in PC- und Videospielen sorgen immer wieder für Diskussionen. Der Vorwurf: Da die virtuellen Pakete so verkauft werden, dass der Kunde den Inhalt vorab nicht sehen kann und keine Informationen über die Wahrscheinlichkeiten, ein bestimmtes Item zu bekommen, vorliegen hat, erfüllen die auch Beuteboxen genannten Item-Bundles Merkmale von Glückspiel. Hinzu kommt, dass in manchen Spielen die Items anschließend sogar über Marktplätze gegen virtuelle Währungen oder gar Echtgeld wieder veräußert werden können.
Im vergangenen Herbst wurde die Lootbox-Thematik daher beispielsweise auch im bayerischen Landtag debattiert.