Nintendo-Chef Kimishima kündigt seinen Rückzug an
Umsatzaussichten wie zuletzt zu Wii-Hochzeiten. Trotzdem (oder gerade deshalb) vollzieht Nintendo eine gezielte Verjünungskur in der Chefetage. Tatsumi Kimishima (Foto), der 2015 an die Konzernspitze trat, legt sein Amt im Juni nieder. Sein Nachfolger Shuntaro Furukawa ist mit 42 Jahren ein bemerkenswert junger Konzernchef ist. Der designierte Nintendo-Präsident verdiente sich seine Sporen auch in der Europaniederlassung in Frankfurt.
Staffelübergabe an der Spitze des japanischen Konsolenherstellers Nintendo. Tatsumi Kimishima, der im Herbst 2015 an die Spitze des Konzerns war, wird sein Amt zum 28. Juni niederlegen, dem Tag der Aktionärsversammlung. Sein Nachfolger und somit neuer Nintendo-Präsident wird zu diesem Datum Shuntaro Furukawa.
Furukawa, der im Sommer dann neuer höchster Mann beim japanischen Plattformhalter wird, bringt Stallgeruch mit: Er ist bereits seit 1994 in wechselnden Positionen für Nintendo tätig. Unter anderem war er rund ein Jahrzehnt in Frankfurt in der Europazentrale des Unternehmens. Seit September 2016 steht Furukawa dem Global Marketing Department von Nintendo vor.
Der aktuelle Nintendo-Chef Kimishima übernahm das Steuer 2015, nachdem plötzlichen von Satoru Iwata. Bei seinem Amtsantritt war Kimishima bereits 65 Jahre alt, wurde daher bereits in Fachkreisen ohnehin eher als Übergangslösung betrachtet, bis ein Kandidat gefunden wurde. Kimishima zieht sich im Sommer 2018 in den Ruhestand zurück. Er überlässt seinem Nachfolger Furukawa ein bestelltes Feld: Die neue Switch-Konsole verkauft sich und entsprechend sprudeln die Gewinne der Japaner: 21 Milliarden Yen (rund 158 Millionen Euro nach aktuellem Kurs) betrug der operative Profit des Kyotoer Unternehmens für das zu Ende März abgeschlossene Fiskaljahr. Die für das laufendene Bilanzjahr 2018 formulierten Gewinn- und Umsatzprognosen sind soch hoch wie zuletzt 2010 - der Hochzeit der Erfolgskonsole Wii.
Obwohl Nintendo unter Kimishimas Ägide also die Kehrwende gelang, vollzieht das Unternehmen nun mit Furukawa einen Generationswechsel und eine gezielte Verjüngung. Eine Handvoll langjähriger Manager aus der Führungsriege zieht sich ebenfalls im Juni 2018 aus dem Unternehmen zurück und jüngere Kollegen rücken nach. Auch Furukawa ist mit seinen 42 Jahren geradezu überraschend jung, um in einem Japanischen Weltkonzern an der Spitze zu stehen.