Ganz überraschend kam die Preissenkung des GameCube nicht, seit 3. Oktober ist es nun offiziell. Nintendos Konsole wird ab 17. Oktober zum unverbindlichen Verkaufspreis von 99,99 Euro angeboten. Ein Interview mit Axel Herr, Managing Director Nintendo Deutschland, über Motive und Ziele der Preissenkung.

Warum hat Nintendo den Preis gesenkt?

Zunächst einmal ist das eine sehr gute Nachricht für die Konsumenten. Da die 99 Euro fast schon in der Mitnahmeartikelpreislage liegen. Außerdem hatte Nintendo von Anfang an verkündet, den Verkaufspreis für den GameCube senken zu wollen, sobald der richtig Zeitpunkt im Produktlebenszyklus erreicht wäre. Und jetzt haben wir nicht nur eine hervorragende Auswahl an Spielen, von denen viele exklusiv für GameCube sind, sondern auch den mit deutlichem Abstand besten Preis. Gerade in den nächsten Wochen werden wir eine Vielzahl von neuen Titeln veröffentlichen, um die man uns auch beneidet. Will sagen: Der Zeitpunkt für eine Preissenkung konnte nicht besser gewählt werden.

Nun ist die Preissenkung sehr deutlich ausgefallen. Nicht um 50 Euro, sondern gleich um ganze 100 Euro. Hätte eine geringere Absenkung des Preises nicht den notwendigen Verkaufsschub gebracht?

Nein, wir haben vielmehr generell gesagt, dass wir uns mit den Produkten preisaggressiver aufstellen wollen. Sicherlich ist das ein deutlicher Schritt, aber wir glauben, dass dieser geeignet ist, um fürs Weihnachtsgeschäft die Zeichen in die richtige Richtung zu stellen. Deshalb wollten wir bei der Preissenkung auch nicht halbherzig vorgehen, zumal es ja die erste für den GameCube ist, und wir keine Zwei- oder Drei-Schritt-Strategie durchführen wollten, was für unsere Kunden auch zu unangenehm gewesen wäre. Deshalb haben wir uns entschieden, den Preis jetzt, also noch weit vor dem Weihnachtsgeschäft. deutlich zu reduzieren. Begleitet wird diese Maßnahme von vier neuen Player's-Choice-Titeln und vielen neuen Exklusivreleases, die im Oktober erscheinen werden. Also: Die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt, von der Konsumenten und Handel profitieren werden.

Noch einmal zum Motiv der Preissenkung für den GameCube. Laut Marktforscher Screen Digest verfügt Nintendos GameCube in Europa, Middle East, Africa und Australien inzwischen über eine Installed Base von 1,6 Millionen Units, während Microsofts Xbox in der gleichen Region bei 2,3 Millionen Units und Sonys PlayStation 2 bei 15,6 Millionen Stück liegen. War die Preissenkung also nicht vielmehr ein notwendiger Schritt, um gegenüber den beiden anderen Konsolen nicht zu deutlich an Boden zu verlieren?

Das eine hat mittelbar auch mit dem anderen zu tun. Ausgangsgrundlage für eine Preissenkung ist immer, das Absatzergebnis eines Produkts zu steigern. Das eine geht ja in das andere über. Nur wollen wir nicht nur ein bisschen mehr verkaufen, sondern erheblich mehr. Mindestens eine Vervierfachung der Verkaufszahlen stellen wir uns vor. Die Kollegen in Amerika hatten den Absatz nach der Preissenkung vervierfacht. Wir gehen aber davon aus, dass diese Quote in Deutschland in den ersten Wochen nach der Reduzierung deutlich höher ausfallen wird.

Auf jeden Fall bringt es noch einmal richtig Schwung ins Weihnachtsgeschäft. Zumal es in den vergangenen Monaten schon ein wenig ruhig um den GameCube geworden war...

So ruhig nicht. Wir haben in den letzten sechs Wochen beispielsweise mehr GameCubes verkauft als Großbritannien. Insofern hat Deutschland eine sehr gute Performance gezeigt. Im Europavergleich waren wir in den letzten Wochen sogar das stärkste Territory überhaupt, und zwar beim GameCube und dem GBA SP. Von daher sind wir sehr zufrieden.

Wird es mit der Preisreduktion einen Lagerwertausgleich für den Handel geben?

Sicherlich. Das machen wir immer so. Wir werden zum entsprechenden Zeitpunkt die Bestände im Handel abfragen und die Solo-Ware, die noch draußen ist, entsprechend lagerwertberichtigen. Im gleichen Zuge werden wir die Bundles, die noch im Handel sind, im Preis justieren, und zwar auf 149 bzw. 129 Euro.

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