Rund 900 Mitarbeitende hat die Embracer Group im vergangenen Quartal entlassen. Auch der Verkauf von Assets bleibt weiter eine relevante Option. Laut CEO Lars Wingefors sind die Maßnahmen erforderlich, um das Fundament für die kommenden Jahre zu legen.

Im Geschäftsbericht der Embracer Group hat sich CEO Lars Wingefors auch zur laufenden Restrukturierung des Unternehmens geäußert. Demnach hätte das Unternehmen rund 900 Mitarbeiter:innen beziehungsweise fünf Prozent der Belegschaft abgebaut. "Im Rahmen dieser gruppenweiten Bemühungen schließen wir nicht nur eine Reihe von Studios, sondern haben auch Personal abgebaut und die Anzahl der Projekte in mehreren anderen Studios reduziert, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der prognostizierten Kapitalrendite im Bereich PC/Konsole liegt", erklärt Wingefors. "Es ist nie leicht, sich von talentierten Mitarbeiter:innen zu trennen. Ich möchte den Mitarbeitenden, die Embracer in diesem Quartal verlassen haben, meinen besonderen Dank aussprechen."

Ende September 2023 beschäftige die Unternehmensgruppe 15.701 Mitarbeitende, Ende März 2023 waren es noch 16.601. Die Anzahl der Game-Developer:innen sank um 772 von 11.426 auf 10.654. Genauere Angaben machte dsas Unternehmen nicht. Zusätzlich zur Schließung des Saints-Row-Studios Volition gab es noch Medienberichte über Entlassungen bei Free Radical Design, Zen Studios, Digic Pictures, BeamDog, Crystal Dynamics, Rainbow Studios, Gearbox Publishing, Campfire Cabal und A Thinking Ape.

Wingefors sagt, dass sie in den letzten Monaten die Prozesse zur Veräußerung von Vermögenswerten im Verhältnis zu den Prozessen zur Erhöhung der externen Finanzierung von Gamesprojekten beschleunigt hätten. "Diese Verlagerung ist in erster Linie auf ein bemerkenswertes eingehendes Interesse zurückzuführen, aber auch auf die Marktdynamik und geringere Investitionen in Plattforminhalte", so der CEO. "Infolgedessen führen wir jetzt einige strukturierte Veräußerungsprozesse durch, die uns Flexibilität und Wahlmöglichkeiten bieten, um unsere Ziele zu erreichen. Wir konzentrieren uns darauf, den Shareholder-Value zu maximieren und die angestrebten Run-Rate-Capex-Niveaus auf die effektivste Weise zu erreichen." Es werden beträchtliche Einsparungen bei Investitionsausgaben (Capex) und ein Abbau der Nettoverschuldung erwartet.

Der schwache freie Cashflow in den vergangenen Jahren wird von der Unternehmensleitung mehr oder weniger auf ein Ungleichgewicht zwischen Investitionen in die laufende Entwicklung und abgeschlossene PC- und Konsolen-Gamesprojekte zurückgeführt. "Die fortgesetzte Umsetzung des Restrukturierungsprogramms wird der Schlüssel zur Verbesserung der Effizienz, der Rentabilität und des Cashflows im Segment PC-/Konsolengames sein. In den vergangenen zwei Jahren war der ROI unserer intern entwickelten Titel mehr als doppelt so hoch wie der von extern entwickelten Spielen", sagt Wingefors. Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass das Ziel von acht Milliarden SEK Nettoverschuldung, rund 695 Millionen Euro, bis zum Ende dieses Geschäftsjahres erreicht wird und die Investitionen um mehr als ein Drittel auf rund fünf Milliarden SEK, knapp 434 Millionen Euro, bis zum nächsten Geschäftsjahr (2024/25) sinken werden.

Laut Wingefors befinden sie sich noch in der Anfangsphase der Konsolidierung des Geschäftsbetriebs: "Wir sind dafür verantwortlich, unsere Größe und unsere Talente auf intelligente Weise zu nutzen, um Dienstleistungen und Skills bei Embracer zu entwickeln und zu skalieren, um den Spieler:innen immer bessere Erfahrungen zu bieten. Ich bin zuversichtlich, dass wir nicht nur die im Juni gesteckten Ziele erreichen, sondern auch unseren Status als einer der weltweit führenden Anbieter in der Gamesbranche aufrechterhalten werden. (...) Abschließend möchte ich sagen, dass wir im Geschäftsjahr 2023/24 weitere wichtige Schritte unternehmen werden, um das Fundament für die kommenden Jahre zu legen, und ich bin zuversichtlich, dass wir als ein stärkeres Unternehmen daraus hervorgehen werden."

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