Die digitalen Geschäftsmodelle der Gamesbranche haben mit einem Umsatz von 109 Mrd. Dollar weltweit 2019 einen neuen Rekord erzielt. Doch nicht jedes Segment wächst laut den Marktforschern von SuperData. Selbst die Digitalumsätze von Premium-Konsolenspielen gingen zurück.

Als erster anerkannter Anbieter von Marktdaten im Spielebusiness hat das US-Unternehmen SuperData nun Bilanz für 2019 gezogen. Und die Amerikaner liefern durchaus beeindruckende Zahlen. 109,4 Mrd. Dollar Umsatz generierte die Branche weltweit mit der Digitalvermarktung von Games. SuperData, das zu Nielsen gehört, klammert bei seinen Erhebungen den physischen Markt aus.

Der größte Teilmarkt ist und bleibt das Segment Mobile Games. Es zeichnet für 64,4 Mrd. Dollar Umsatz verantwortlich. PC-Spiele stehen für 29,6 Mrd. Dollar Umsatz, Konsolenspiele für 15,4 Mrd. Dollar und damit nur für etwa die Hälfe des PC-Games-Business. Unterscheidet man nach Geschäftsmodell, dann sind mit einem Anteil von über 80 Prozent die Free-to-Play-Spiele Maß aller Dinge. Das liegt vor allem daran, dass Premium-Spiele bei Mobile Games faktisch keine Rolle spielen. Spannend im Mobile-Segment wird 2020 die Frage, wie sich neue Vermarktungsmodelle und Plattformen wie Apple Arcade sowie Google Play Pass und Stadia auf die Entwicklung auswirken und wie und wo SuperData diese in ihre Daten integriert.

Unabhängig davon sind die großen Verlierer 2019 jedenfalls die sogenannten Premium Games. Ihr Umsatz sank um fünf Prozent auf 18,9 Mrd. Dollar. Das scheint für das Segment, das die klassische Gamesbranche darstellt, dramatisch. Denn SuperData prognostiziert, wie eingangs erwähnt, lediglich Umsatzergebnisse aus dem Digitalgeschäft. Das seit Jahren unter Druck stehende physische Geschäft ist in diesem Minus also noch gar nicht berücksichtigt. Andererseits ist die Abwärtsbewegung gerade im Konsolengeschäft zyklusbedingt und damit normal. Mit den neuen Konsolen vor Augen konsolidiert der Markt regelmäßig. Nach Ende der Launchphase der neuen Konsolengeneration wächst der Markt wieder stark. Zumindest war dies bei den vergangenen Generationswechsel der Fall.

Trotz der zyklusbedingten Schwäche der Konsolen bleibt das Verhältnis PC vs. Konsolen bei den SuperData-Zahlen erstaunlich. Der PC galt über viele Jahre als Auslaufmodell im Gamesgeschäft. Doch auch hierfür gibt es eine einfache Erklärung. Denn es ist das Free-to-Play-Segment, das den PC so stark macht. Für sich genommen wäre es mit einem Umsatz von 21,1 Mrd. Dollar die zweitstärkste Kategorie. Betrachtet man nur die Premium-PC-Games, dann liegt deren globaler Umsatz mit 5,2 Mrd. Dollar weit unter dem der Premium-Konsolen-Spiele.

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Stephan Steininger
Stephan Steininger is Director of Operations and Editor-in-Chief of GamesMarket. As part of the magazine since its inception in 2001, he knows the GSA games industry by heart.
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