Shuji Utsumi übernimmt auch CEO-Posten von Sega Europe
Nach dem überraschenden Weggang der Sega-of-Europe-Manager Gary Dale und Tim Heaton ist auch die CEO-Nachfolge geklärt. Die Zeit, in der die US- und die Europa-Töchter komplett getrennt agierten, scheint vorbei, zumal der Konzern auch in anderen Teilbereichen strategische Weichen stellt.
Auch wenn zum Abschied von Gary Dale und Tim Heaton Worte des Dankes ausgesprochen wurden, der Abgang der beiden Sega-of-Europe-Manager zum Jahresanfang kam überraschend. Als Ersatz für CEO Dale und Chief Studios Officer Heaton wurde Anfang Januar ad hoc Jurgen Post präsentiert, der bis 2017 COO von Sega of Europe war und zuletzt für Tencent als President International Partnerships agierte. Post wurde allerdings als COO der West-Studios-Sparte sowie als Sega of Europe Regional Managing Director präsentiert. Der Grund hierfür ist nun bekannt. Den Posten als CEO von Sega of Europe übernimmt Shuji Utsumi selbst.
Utsumi war zuletzt Co-COO und President der Cosumer, Game und Transmedia-Division sowie Representative Director der Sega Corporation, CEO von Sega of America und Chairman von Sega Europe in Personalunion. Ab dem 1. April 2024 wird Utsumi nun President und COO sowie Representative Director der Sega Corporation und CEO sowohl der US-amerikanishen Sega of America, als auch von Sega Europe. Nach Jahren, in denen die beiden westlichen Gesellschaften unabhängig voneinander geführt wurden und entsprechend individuell agierten, stehen sie ab April also wieder unter einer gemeinsamen Leitung.
Wie stark sich dadurch das Tagesgeschäft der Gesellschaften verändert, ist derzeit noch nicht absehbar. Allerdings gab die Muttergesellschaft, die Sega Cammy Holding, parallel Änderungen in anderen Konzernsparten bekannt. So wird das Amusement-Machines-Geschäft aus der Sega Corporation herausgelöst und mit der Sega Toys verschmolzen, die dann in ein noch nicht enthüllten Namen umbenannt werden soll. Hintergrund dieser Veränderung ist, dass Sega die Säulen-Strategie, die man in den letzten Jahren aufbaute, weiterentwickeln will. Ein wichtiger Baustein sei dabei die transmediale Vermarktung der Kernmarken. Blaupause hierfür ist der Erfolg der IP Sonic the Hedgehog, die beflügelt durch den Blockbuster-Erfolg im Kino in allen Bereichen, also bei Games, Animation, Merchandising, Lizenzgeschäft und anderen Segment, stark gewachsen sei.
Angesichts der verstärkten Transmedia-Vermarktung der Schlüsselmarken scheint es unwahrscheinlich, dass Sega in Europa und Amerika weiterhin in großem Stil Experimente in Form eigener, kleinerer Produkte und Projekte verfolgen werden.