Die International Data Corporation geht in ihrer Prognose für den AR/VR-Markt aus, dass in diesem Jahr weniger Headsets als 2022 verkauft werden. Aktueller Marktführer ist Meta, auch wenn Sony und ByteDance aufgeholt haben. 2024 soll es wieder aufwärtsgehen, auch dank der Aufmerksamkeit durch Apple Vision Pro.

Die weltweiten Auslieferungen von Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Headsets (AR/VR) sind das vierte Quartal in Folge zurückgegangen. Gemäß Daten der International Data Corporation (IDC) ist das Volumen im zweiten Quartal 2023 um 44,6 Prozent gesunken. Als Gründe dafür werden der Abwärtsdruck der Weltwirtschaft, die negativen Auswirkungen einer Preiserhöhung für die Meta Quest 2 und generell "veralteter Hardware" von anderen Anbietern genannt. Marktführer mit knapp 50 Prozent im zweiten Quartal ist Meta. Sony steigerte seinen Anteil auf 27,1 Prozent, aufgrund des Launches von PlayStation VR2. ByteDance (Pico) liegt bei 9,6 Prozent. Sony und ByteDance zusammengenommen haben ihre Marktanteile um 23 Prozent gesteigert. Konkretere Angaben machte IDC nicht.

Für das Gesamtjahr 2023 wird erwartet, dass 8,5 Millionen Headsets ausgeliefert werden, knapp 3,2 Prozent weniger als 2022. Davon entfallen 6,3 Millionen auf Standalone-Headsets wie die Meta Quest und 2,2 Millionen auf kabelgebundene Geräte. Bei den Standalone-Headsets wird ein Rückgang um 25,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert, bei den kabelgebundenen Pendants gibt es eine klare Steigerung um 508 Prozent, sehr wahrscheinlich wegen des Launches von PlayStation VR2.

"In den letzten Jahren haben Meta und Qualcomm die AR/VR-Landschaft dramatisch verbessert und es der Branche ermöglicht, sich über die einfache telefonbasierte VR hinaus zu eigenständigen Headsets zu entwickeln, die den Weg für VR-Spiele und zahlreiche Anwendungsfälle in Unternehmen geebnet haben", sagte Jitesh Ubrani, Research Manager, Mobility and Consumer Device Trackers bei IDC. "Mit Sony, MediaTek und Apple sind noch mehr Unternehmen in das Rennen eingestiegen, um Erfahrungen der nächsten Generation zu ermöglichen und AR- und VR-Technologien potenziell einem noch größeren Markt zugänglich zu machen."

Für 2024 zeichnet IDC eine positivere Prognose. Der AR/VR-Markt soll sich im Jahresvergleich um 46,8 Prozent erholen, unter anderem dank neuer Hardware von Meta und ByteDance, der Einführung von Apples Vision Pro und der wachsenden Präsenz kleinerer Unternehmen. Die Quest 3 wird Meta bereits am 10. Oktober 2023 veröffentlichen. Bis 2027 wird erwartet, dass der AR/VR-Headset-Markt weltweit 30,3 Millionen Einheiten erreichen wird. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 2023 bis 2027 beträgt 37,3 Prozent.

"Der ARVR-Markt befindet sich an einem kritischen Punkt in seiner kurzen Geschichte", sagte Ramon T. Llamas, Research Director für Mobile und AR/VR bei IDC. "Der Einstieg von Apple im nächsten Jahr wird einem kleinen Markt die dringend benötigte Aufmerksamkeit bringen, aber er wird auch andere Unternehmen dazu zwingen, auf andere Weise zu konkurrieren. Für einige bedeutet dies, dass sie Apple mit ähnlichen Funktionen und Anwendungen konfrontieren müssen. Für andere bedeutet es, ihre spezifischen Marktsegmente zu verteidigen. In einigen Fällen wird es beides sein. Dennoch wird dies den Nutzer:innen eine größere Auswahl und einen besseren Vergleich ermöglichen, und schließlich wird die Definition des Begriffs "Best-of-Breed" in Zukunft eine neue Bedeutung erhalten."

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