Meta Quest 3 soll Mixed Reality zum Mainstream-Erlebnis machen
Auf der zehnten Connect sprach Mark Zuckerberg, CEO und Gründer von Meta, nicht nur über KI-Pläne, Smart Glasses und Metaverse-Technologien, sondern auch ausführlich über Meta Quest 3. Demnach soll Mixed Reality mit dem kommenden XR-Headset zum Mainstream-Erlebnis werden. Verkaufsstart ist der 10. Oktober 2023.
Die Meta Quest 3 vermarktet Meta als das erste Mainstream-Headset der Welt, das für Mixed Reality entwickelt wurde. Die Quest 3 "versteht den physischen Raum, sodass Nutzer:innen mit der Welt um sie herum spielen können. Mit Mixed Reality können die Grenzen des physischen Raums erweitert werden, und Nutzer:innen Teil einer viel größeren Welt sein – als würde man im eigenen Wohnzimmer ein Portal zum Upside Down in "Stranger Things VR" öffnen", so beschreibt es Meta.
Gleichermaßen soll das neue Gerät das bisher leistungsstärkste Headset der Firma sein. Versprochen wird die doppelte Grafikleistung im Vergleich zur Quest 2 - beziehungsweise wenn die Chip-Grundlage der Quest 3, der Snapdragon XR2 Gen 2 Plattform, mit dem Snapdragon XR2 Gen 1 aus der Quest 2 verglichen wird. Qualcomm wird etwas genauer und nennt eine um 2,5-fach gesteigerte GPU-Performance und achtmal bessere KI-Performance, wobei Meta bei der Entwicklung der Plattform mit Qualcomm zusammengearbeitet hat. Wie bei den Quest-Vorgängern ist es ein vollständiges Standalone-Gerät, weder (kabelgebundene) PCs noch Konsolen sind zum Betrieb erforderlich.
Das "4K+ Infinite Display" verspricht einen 30-prozentigen Sprung zur Quest 2. Es wird eine Auflösung von 2064x2208 pro Auge geboten, mit Pancake-Linse, wodurch das Optikprofil um 40 Prozent verschlankt wird, ohne die visuelle Tiefenwirkung zu beeinträchtigen. Meta will die Schärfe um 25 Prozent verbessert haben und es soll weniger Stör- und Streulichtartefakte geben, zu denen die Quest-2-Stufenlinse neigte. Die Aktualisierungsrate liegt bei 90 Hz oder experimentellen 120 Hz. Das Sichtfeld soll um 15 Prozent weiter ausfallen, in etwa 110 Grad horizontal und 96 Grad vertikal. Der Augenabstand, Interpupillardistanz (IPD), kann zwischen 53 bis 75 mm eingestellt werden. Brillenträger sollen den Abstand der Linsen zu den Augen besser anpassen können. Zugleich spricht Meta von einer anpassungsfähigeren Passform und einer ausgewogeneren Gewichtsverteilung des Headsets, während der Tracking-Ring bei den Touch-Plus-Controllern dank Hand-Tracking mit vier IR-Kameras obsolet geworden ist. Der im 515 Gramm wiegenden Headset verbaute Akku soll je nach Nutzungsmodus zwischen eineinhalb und drei Stunden halten - in etwa wie bei der Quest 2. Acht GB RAM sind verbaut, zwei GB mehr als beim Vorgänger.
Apropos Mixed Reality. Der "Durchblick" wird durch zwei RGB-Kameras und einen Tiefensensor realisiert, letzterer versucht die Dreidimensionalität der Umgebung einzufangen. Laut Meta soll der Passthrough eine zehnmal so hohe Auflösung wie bei Quest 2 und zweimal so hoch wie bei der Quest Pro haben. Eye-Tracking wird im Gegensatz zu PlayStation VR2 und Quest Pro nicht unterstützt, wodurch auch Performance-sparendes Foveated Rendering nicht möglich ist. Die Meta Quest 3 ist ab 550 Euro in der 128-GB-Variante und ab 700 Euro mit der 512-GB-Variante erhältlich. Offizielle Markteinführung ist der 10. Oktober 2023.

Gaming ist ein wichtiger Use-Case für Quest 3. Laut Meta ist das Quest-VR-Ökosystem das "stärkste" seiner Art, da bis Ende September 2023 über zwei Milliarden Dollar für Spiele und Apps im Quest Store ausgegeben wurden. Mehr als 100 neue und aktualisierte Titel werden in diesem Jahr für das Gerät erscheinen, wobei mehr als die Hälfte über Mixed-Reality-Funktionen verfügen werden. Zudem ist Quest 3 abwärtskompatibel. Ab dem Launchtag wird man Zugriff auf eine Bibliothek mit über 500 VR- und MR-Erlebnissen haben, darunter "Beat Saber", "Population: One" oder "Supernatural". Manche bereits veröffentlichte Games werden sich dank der Hardware-Verbesserungen auf der Quest 3 besser spielen lassen und schicker aussehen, zum Beispiel "The Walking Dead: Saints & Sinners". Der Titel von Skydance Interactive soll höhere Texturen bieten, mehr Walker in Szene setzen können und eine höhe Sichtweite aufweisen. Das exklusive "Asgard's Wrath 2", das die Leistungsfähigkeit des neuesten Headsets "voll ausschöpfen" soll, wird am 15. Dezember veröffentlicht. Es wird zeitbegrenzt im Bundle mit dem Headset angeboten. Damit erscheint der Vollpreis-Systemsteller erst zwei Monate nach Headset-Release.
Im kommenden "Stranger Things VR" wird man die Wohnzimmerwand in ein Portal zum Upside Down verwandeln können. Während das Basisspiel für die gängigen VR-Headsets erscheinen wird, sind die MR-Inhalte exklusiv für Quest. "Assassin's Creed Nexus VR", "Lego Bricktales", "Ghostbusters: Rise of the Ghost Lord" und "Samba de Amigo" werden ebenso spielbar sein. Übrigens: Roblox ist mittlerweile im Quest Store verfügbar, mit über 50.000 für VR optimierte Erlebnissen. Im Dezember 2023 wird außerdem Xbox Cloud Gaming für Quest bereitstehen. Über die "xCloud" können Xbox-Titel auf einen virtuellen 2D-Bildschirm gestreamt werden. Last but not least: Mit dem Meta Quest Link-Kabel und Air Link kann das Headset mit dem PC verbunden werden.

Neben der Quest 3 sprach Mark Zuckerberg, CEO und Gründer von Meta, auch darüber, wie KI und Metaverse-Technologien die Art und Weise verändern werden, wie wir die physische und digitale Welt erleben. Die KI-Pläne werden folgendermaßen erläutert: "Im Gegensatz zu vielen anderen in der Branche glaubt Meta nicht, dass es eine einzige superintelligente KI geben wird, die jede:r nutzt. Meta ist davon überzeugt, dass die Menschen verschiedene KIs für unterschiedliche Aufgaben benötigen werden, zum Beispiel um Informationen zu finden, zu kommunizieren, sich zu unterhalten, Spiele zu spielen, ihre Arbeit zu erledigen und vieles mehr. (...) Dabei hilft das AI Studio - eine neue Plattform für die Entwicklung von KIs, die dabei helfen können, Dinge zu erledigen oder einfach nur Spaß zu haben. Menschen werden mit diesen KIs über das gesamte Meta-Universum hinweg interagieren können. Die KIs werden Profile auf Instagram und Facebook haben, und man wird mit ihnen über WhatsApp, Messenger und Instagram Direct chatten können. Darüber hinaus werden sie auch als Avatare im Metaversum anwesend sein."
Das Unternehmen erklärt, dass es für Entwickler:innen möglich sein wird, KIs zu erstellen, die sie repräsentieren und dabei helfen, sich zu engagieren und ihre Communities zu vergrößern. Unternehmen erhalten beispielsweise die Möglichkeit, KIs zu erstellen, die mit Kund:innen interagieren und ihnen bei Handel und Support helfen. Aber auch Sicherheit und Verantwortung sollen wichtige Ziele sein: "Dazu gehört auch die Zusammenarbeit von externen Expert*innen und internen Teams, um sicherzustellen, dass die Modelle sicherer und inklusiver sind oder die Programmierung von Leitlinien für unangemessene Konversationen sowie die Veröffentlichung von Modelldaten, damit die Menschen besser verstehen, wie diese Modelle funktionieren."
Des Weiteren ist die nächste Generation von Metas Smart Glasses in Zusammenarbeit mit EssilorLuxottica vorgestellt worden. "Im Vergleich zur ersten Generation wurden sie rundum verbessert. Zum ersten Mal lässt sich über die Smart Glasses ein Livestream an die eigenen Freund:innen und Follower:innen auf Facebook und Instagram senden", schreibt Meta. Die Ray-Ban Meta Smart Glasses Kollektion ist ab 17. Oktober ab einem Preis von 329 Euro erhältlich. Die Smart Glasses werden ebenfalls auf KI-Funktionen setzen, die freihändig genutzt werden können. "Nächstes Jahr wird es ein kostenloses Update geben, damit die Smart Glasses verstehen, was Menschen sich ansehen, um ihnen daraufhin zu helfen. Wenn jemand wissen möchte, vor welchem Gebäude er oder sie gerade steht, oder eine Übersetzung eines Schildes benötigt, werden die Ray-Ban Meta Smart Glasses dann die Antwort parat haben." Meta versteht Smart Glasses als wichtige Plattform für die Zukunft, unter anderem für digitale Hologramme in der physischen Welt und "weil die Menschen ihre KI sehen lassen können, was sie sehen, und hören, was sie hören" - was natürlich entsprechende Standards bei Datenschutz erfordert.