Die Anzahl der Beschäftigten im deutschen Kernarbeitsmarkt ist von 10.487 auf 10.071 gesunken. Die Unternehmenszahl ist indes auf 614 angestiegen.

Etwa 10.071 Menschen arbeiten aktuell in der Entwicklung und Vertreibung von Videogames in Deutschland. 2019 waren es noch 10.487. Damit ist die Anzahl der Beschäftigten in diesem Kernarbeitsmarkt bereits zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen, obwohl der deutsche Games-Markt im gleichen Zeitraum stark gewachsen ist. Das gab der game - Verband der deutschen Games-Branche auf Basis der Daten von gamesmap.de bekannt.

Im erweiterten Arbeitsmarkt der Games-Branche, zu dem unter anderem Beschäftigte bei Dienstleistern, im Handel, bei Bildungseinrichtungen, Medien und im öffentlichen Sektor zählen, konnte hingegen ein Anstieg von 5 Prozent verzeichnet werden. Hier sind aktuell 16.840 Menschen beschäftigt.

Damit steht die Games-Branche in Deutschland insgesamt bei rund 30.000 Arbeitsplätzen.

Zum Vergleich: Kanada, das nur knapp halb so viele Einwohner als Deutschland zählt, hat mit rund 27.700 beinahe drei Mal so viele Beschäftigte in der Games-Branche. In Großbritannien, das rund 15 Millionen weniger Einwohner hat, sind mit rund 20.430 fast doppelt so viele Menschen in der Entwicklung und dem Vertrieb von Computer- und Videospielen beschäftigt. Umgerechnet würde das bedeuten, dass in Deutschland ein Potenzial von bis zu 60.000 Arbeitsplätzen im Kernmarkt bestünde.

Im Gegensatz zum Rückgang der Beschäftigtenzahl ist die Anzahl der Spiele-Unternehmen (Entwicklung und Vermarktung) in Deutschland jedoch gewachsen. 614 Unternehmen sind aktuell in diesem Bereich aktiv.

Laut game-Verband setzt sich die seit Jahren feststellbare Entwicklung weg von der klassischen Rollenverteilung fort. Immer mehr Unternehmen entwickeln und publishen ihre Spiele selbst.

Etwa 208 Unternehmen gaben in diesem Jahr an, ausschließlich zu entwickeln. Im vergangenen Jahr waren es noch 312. Die Anzahl der Unternehmen, die sowohl entwickeln und publishen, ist indes von 272 auf 383 gewachsen. Ein entscheidender Faktor bei dieser Entwicklung sind natürlich auch die verschiedenen digitalen Vertriebsmöglichkeiten. Spiele werden immer mehr direkt online gekauft. Dadurch sind einerseits die Kosten für den Vertrieb gesunken und gleichzeitig die Möglichkeiten, selbst direkt den Spielerinnen und Spielern Games anzubieten, angestiegen.

"Die Beschäftigtenzahlen zeigen, dass wir in Deutschland aktuell auf der Stelle treten", meint game-Geschäftsführer Felix Falk. "Zwar wurden mit der Bereitstellung von Fördermitteln des Bundes entscheidende Weichen für ein Wachstum der deutschen Games-Branche und den Anschluss an die internationale Entwicklung gestellt. Da das entscheidende Förderprogramm aber noch nicht gestartet ist, fehlt aktuell noch der erwartete Wachstumsimpuls. Das verdeutlicht die hohen Erwartungen an die EU-notifizierte Förderrichtlinie, mit der wir das große wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche in Deutschland nutzbar machen können. Dann steigen auch die Beschäftigtenzahlen."

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