Förderstopp: game warnt vor dauerhaftem Schaden als Standort
Mit Blick auf den Anfang Juli erwarteten Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt 2024 verschärft der game die Rhetorik: Steuert die Politik nicht gegen, droht der Förderstopp bis Anfang 2025 andauern, was dem Gamesstandort Deutschland nachhaltig schaden würde.
Wie geht es weiter mit der Bundesförderung von Games? Diese Frage umtreibt die Branche und den game als ihr Sprachrohr. Abhilfe könnte auf den Weg gebracht werden, wenn die Bundesregierung dies will. Denn für den 5. Juli wird der Haushaltsentwurf des Bundeskabinetts erwartet, der dann auch Anfang Juli vom Kabinett verabschiedet werden soll.
Mit Blick auf diesen Terminplan erhöht der Verband den Druck und verschärft die Rhetorik: "Der Förderstopp hat viele Gamesunternehmen kalt erwischt. Für diese wird die Lage jetzt immer schwieriger: Projekte können nicht wie geplant starten, verzögern sich, internationale Partner springen ab", sagt Felix Falk.
"Jetzt kommt es auf die Bundesregierung an, allen voran den Wirtschaftsminister und den Finanzminister. Die Gamesförderung muss bereits jetzt im Regierungsentwurf des Bundeshaushaltes von zuletzt 70 Millionen Euro auf 125 Millionen Euro ab 2024 erhöht werden. Nur so wird der aktuelle starke Aufschwung nicht gleich wieder abgewürgt", fordert der Verbandsgeschäftsführer.
Hintergrund ist, dass aktuell alle zur Verfügung stehenden Gelder aufgebraucht bzw. für bewilligte Förderungen verplant sind. Dadurch kam es binnen weniger Monate zu einem zweiten Förderstopp. Ohne frisches Geld wird dieser Förderstopp noch bis Anfang 2025 andauern. Laut game sei Deutschland als Games-Produktionsstandort auf das Niveau von 2019 zurückgefallen, als man mangels Unterstützung keine international vergleichbaren Rahmenbedingungen vorweisen konnte. Die Kosten für Spieleentwicklungen in Deutschland lagen damals rund 30 Prozent über denen in anderen Standorten.
Damit der Standort nicht dauerhaft Schaden nimmt, fordert der game weitere Maßnahmen: "Als nächster Schritt muss eine ergänzende steuerliche Gamesförderung folgen, wie sie international längst Standard ist. Das stellt Wachstum, hohe zusätzliche Steuereinnahmen und Investitionen nachhaltig sicher. Deutschland hat die Chance, von der großen wirtschaftlichen, kulturellen und technologischen Kraft von Games endlich zu profitieren. Im starken weltweiten Wettbewerb geht das aber nur mit vergleichbaren und verlässlichen Standortbedingungen. Keine drei Jahre nach Einführung der Förderung und dem so jungen Start der Aufholjagd bereits eine Förderpause für rund anderthalb Jahre einzulegen, wäre die politische Absage an das selbst gesteckte Ziel der Koalition, Deutschland zum Leitmarkt für Games zu entwickeln", so Falk.
Angesichts der neuerlichen Forderung könnte es spannend werden auf dem Sommerfest des game. Es findet Anfang Juli statt und als Redner wird dort Finanzminister Christian Lindner erwartet. Vielleicht hat Lindner dann ja gute Nachrichten im Gepäck.