Fünf Prozent weniger Umsatz verzeichnete die US-Gamesbranche im März 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Obgleich der Hardware-Sektor dank hoher PlayStation-5-Verfügbarkeit mehr Umsatz generierte, gingen die Einnahmen im Content-Bereich zurück, was aber auch teilweise dem Vergleich mit dem starken März 2022 zuzuschreiben ist.

Im März 2023 gingen die Ausgaben für Hardware, Software und Zubehör im Gamesbereich in den USA um fünf Prozent gegenüber 2022 zurück, auf einen Gesamtwert von 4,63 Milliarden Dollar, etwa 4,22 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Software und Inhalten war um sieben Prozent rückläufig, auf 3,83 Milliarden Dollar, knapp 3,49 Milliarden Euro. Im Hardware-Bereich stiegen die Einnahmen um zehn Prozent auf 566 Millionen Dollar, das sind in etwa 516 Millionen Euro. Bei Zubehör wuchs der Umsatz um einen Prozentpunkt auf 239 Millionen Dollar, circa 218 Millionen Euro.

"Die PlayStation 5 hat die Hardware-Ausgaben im März angekurbelt. Dieses Plus wurde jedoch durch einen Rückgang der Ausgaben für Gamescontent kompensiert, wobei Zuwächse bei Nicht-Mobile-Abonnements und digitalen Konsolen-Zusatzinhalten durch geringere Ausgaben für Premium-Spiele, PC-Zusatzinhalte und Mobile ausgeglichen wurden", erklärt Mat Piscatella Analyst bei Circana (ehemals NPD Group). Allerdings bleibt festzuhalten, dass der März 2022 als Vergleichsmonat ziemlich stark war, unter anderen mit den zweiten Monaten von "Elden Ring" sowie "Horizon Forbidden West", den Releases von "Gran Turismo 7" und "Kirby und das vergessene Land" sowie das damals weiterhin starke "Pokémon-Legenden: Arceus".

Hardware

Auch wenn im März 2023 die Umsatzsteigerung "nur" bei zehn Prozent lag, im Vergleich zu der Februar-2022/2023-Steigerung um 68 Prozent, sprechen die Marktforscher:innen von den zweithöchsten Ausgaben für Hardware in einem März-Monat in der Geschichte der USA, nur übertroffen von den 680 Millionen Dollar, die im März 2021 erreicht wurden. Die PlayStation 5 war im März führend, bei Umsatz und bei der Anzahl an verkauften Exemplaren. Piscatella schreibt, dass die Verkaufszahlen der PlayStation 5 mittlerweile die der PlayStation 4 im gleichen Betrachtungszeitraum, 29 Monate auf dem Markt, überholt hätten. Im Zubehör-Bereich waren Gamepads/Controller die Umsatztreiber, wobei der Dual Sense Edge Wireless Controller Black für PlayStation 5 das meistverkaufte Produkt war, gemessen am Umsatz.

Software

"Resident Evil 4" von Capcom schaffte aus dem Stand den Sprung auf die Spitzenposition der US-Verkaufscharts und verdrängte damit "Hogwarts Legacy" auf den zweiten Platz. Das Action-Rollenspiel im Harry-Potter-Universum bleibt aber das bisher umsatzstärkste Spiel des noch jungen Jahres. Auf der dritten Position stieg das Baseballspiel "MLB: The Show 23" neu ein, auch wenn keine Digitalumsätze auf Switch und Xbox gemeldet wurden. "The Last of Us: Part 1" zeigt sich weiterhin stark, einerseits aufgrund des Erfolgs der TV-Serie und andererseits weil am 28. März die PC-Version veröffentlicht wurde. Das Japan-Rollenspiel "Octopath Traveler II" von Square Enix hält sich überraschend sicher im Mittelfeld, während es für das Remake von "Dead Space" nach zwei starken Monaten abwärts geht. Das Auftauchen von "Lego Star Wars: Die Skywalker-Saga" dürfte auf eine Rabattaktion zurückzuführen sein. Die fünf meistverkauften Games des Jahres bisher sind "Hogwarts Legacy", "Call of Duty: Modern Warfare II", "Resident Evil 4", "MLB: The Show 23" und "Dead Space".

Im Mobile-Gamesbereich gaben die US-Verbraucher:innen laut Sensor Tower am meisten Geld in den folgenden Titeln aus: "Candy Crush Saga", "Roblox", "Royal Match", "Coin Master", "Pokémon Go", "Township", "Gardenscapes", "Bingo Blitz", "Evony" und "Homescapes". Casual Games waren laut Dennis Yeh von Sensor Tower besonders erfolgreich.

US-Gamescharts März 2023 nach Umsatz

Platz (Vormonat) Titel 1. (neu) "Resident Evil 4" 2. (01.) "Hogwarts Legacy" 3. (neu) "MLB: The Show 23" (ohne Digitalverkäufe auf Switch und Xbox) 4. (02.) "Call of Duty: Modern Warfare II" 5. (06.) "The Last of Us: Part 1" 6. (05.) "FIFA 23" 7. (neu) "WWE 2K23" 8. (07.) "Elden Ring" 9. (04.) "Madden NFL 23" 10. (13.) "Mario Kart 8 Deluxe" (ohne Digitalverkäufe) 11. (12.) "Minecraft" 12. (10.) "Octopath Traveler II" 13. (21.) "Metroid Prime Remastered" (ohne Digitalverkäufe) 14. (14.) "Pokémon Karmesin und Violett" (ohne Digitalverkäufe) 15. (11.) "God of War: Ragnarök" 16. (15.) "Kirby's Return to Dream Land Deluxe" (ohne Digitalverkäufe) 17. (03.) "Dead Space" 18. (19.) "NBA 2K23" (ohne Digitalverkäufe) 19. (17.) "Sonic Frontiers" 20. (41.) "Lego Star Wars: Die Skywalker-Saga"

Über die Charts: Circana erhebt die physischen Verkäufe im US-Einzelhandel. Daten über Digitalverkäufe erhalten die Marktforscherenden direkt von den Publishern, wobei nicht alle Unternehmen diese Daten bereitstellen, zum Beispiel Nintendo, Bethesda und Take-Two Interactive. Die Top-20-Liste ist nach Umsatz gestaffelt und nicht nach verkauften Stückzahlen. Dieser Umsatz umfasst die Verkäufe von Vollversionen und nicht die Ingame-Ausgaben sowie DLCs. Games, die in einem Bundle mit bestimmten Konsolen verkauft werden, erfasst Circana nicht.

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