Obwohl Microsofts Gamesumsätze im vierten Quartal um 36 Millionen Dollar  zulegen konnten, wird es im Gesamtgeschäftsjahr wohl nicht für ein Plus reichen. Zu stark gehen die Hardwareumsätze zurück, die allein von April bis Juni 2023 um 13 Prozent gegenüber Vorjahr nachgaben.

Einen konkreten Umsatzbetrag für das Gamesgeschäft weist Microsoft wie gewohnt nicht aus bei Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen. Das liegt auch daran, dass das Xbox-Hard- und Software-Geschäft Teil des größeren Geschäftsbereichs "More Personal Computing" ist. Neben Games fließen hier auch unter anderem die Umsätze mit Windows, Bing und mit Werbung ein. Immerhin gab Microsoft bei der Verkündigung der Q4-Daten bekannt, dass der Umsatz in der Gamessparte um 36 Millionen Dollar oder ein Prozent gegenüber Vorjahr zugelegt hat. Auf Basis konstanter Wechselkurse hätte das Plus sogar zwei Prozent betragen. Das vierte Geschäftsjahresquartal bei Microsoft deckte den Zeitraum Anfang April bis Ende Juni ab, was im Gamesbereich eher unüblich ist, wo die meisten Geschäftsjahre zum Stichtag 31. März wechseln.

Das geringe Wachstum im Gamesbereich ist nach Unternehmensangaben dem Bereich Xbox Content und Services zu verdanken, also dem Verkauf von Spielen sowie den Abonnement-Gebühren für den Xbox Ganme Pass. Hier stieg der Umsatz im Jahresvergleich um fünf bzw. sechs Prozent auf Basis konstanter Wechselkurse an. Das Plus wurde allerdings fast vollständig vom Minus beim Umsatz mit der Xbox Hardware aufgezehrt, das im Q4 bei 13 Prozent lag.

Was das Gesamtjahr betrifft, werden die entsprechenden Berichte für die US-Börsenaufsicht in den nächsten Tagen erwartet, dann möglicherweise auch mit Absatzmengen von Xbox Konsolen. Eine Tendenz lässt sich jedoch schon aus mitgelieferten Daten der Quartalsauswertung ablesen. Laut Microsoft steht am Ende beim Umsatz mit Xbox Content und Services im Fiskaljahr 2023 ein Minus von drei Prozent.

Dass die Umsätze mit der Konsolenhardware diese Entwicklung kompensieren, ist hingegen unwahrscheinlich. So beziffert Microsoft das Umsatzminus im Bereich "Devices" für das Fiskaljahr auf 24 Prozent. Zwar steckt in "Devices" mehr, als nur die Konsolenhardware, doch aus den jeweiligen Quartalsberichten ergibt sich, dass der Xbox-Hardwareumsatz lediglich im Q1, also zwischen Juli 2022 und September 2022, gestiegen ist. Im wichtigen Saisongeschäft, bei Microsoft das Q2, vermeldete das Unternehmen ein Minus von 30 Prozent im Jahresvergleich bei der Xbox Hardware. Und auch in den Quartalen drei und vier entwickelten sich die Umsätze rückläufig.

Ungeachtet der Bilanz zeigte sich Microsoft-CEO Satya Nadella bei einem Investorengespräch positiv, was die Entwicklung des Gamesgeschäfts betrifft. "Wir bleiben zuversichtlich, dass wir den Deal auch zuende bringen werden", sagte Nadella im Hinblick auf die laufenden Prüfungen diverser Regulierungsstellen hinsichtlich der geplanten Übernahme von Activision Blizzard. Großartige Inhalte seien der Schlüssel zu Microsofts Ansatz im Gamesbereich und Microsofts Spielepipeline sei nie stärker gewesen. Im vierten Quartal habe man außerdem neue Rekorde verzeichnet, was die Zahl monatlich aktiver User:innen, aber auch Konsolen betrifft. Vor allem blicke man erwartungsvoll auf den Launch von "Starfield", Bethesdas erster neuen Spielewelt seit 25 Jahren.

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Written by

Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief