game-Mitglieder blicken pessimistischer auf die Geschäftsentwicklung 2024
Nur zwölf Prozent der game-Mitgliedsfirmen glauben, dass sich die deutsche Gamesbranche 2024 positiv entwickelt. Immerhin 50 Prozent rechnen zumindest damit, dass ihr eigenes Geschäft sich besser entwickelt, doch auch das sind deutlich weniger als im Vorjahr.
Der große Optimismus scheint der deutschen Gamesbranche abhandengekommen zu sein. Das zumindest suggerieren die Ergebnisse des diesjährigen Branchenbarometers, die der game-Verband jetzt vorlegte. Die Daten basieren auf eine Umfrage, die der Verband Anfang Dezember unter den Mitgliedsfirmen durchführte. 125 der über 400 Unternehmen nahmen daran teil.
Auch wenn die Stimmung alles andere als katastrophal ist, die Tendenz im Vergleich zu den Vorjahren ist deutlich pessimistischer. Das macht sich vor allem an der Erwartungshaltung für die Gesamtbranche bemerkbar. Nur noch zwölf Prozent glauben, dass sich die deutsche Gamesbranche 2024 positiv entwickeln wird. In den Vorjahren lag der Wert noch bei 48 bzw. 55 Prozent. 54 Prozent der befragten Unternehmen gehen sogar von einer negativen Entwicklung aus. Zum Vergleich 2023 waren nur 17 Prozent pessimistisch, was die Branche betrifft, 2022 äußerte sich niemand derart.
Zumindest was ihre eigenen Unternehmen betrifft, scheinen die game-Mitgliedsfirmen optimistischer. Immerhin 50 Prozent der Teilnehmenden gehen davon aus, dass sich der eigene Geschäftsbetrieb positiv entwickelt. 41 Prozent glauben zudem, dass sie 2024 Personal aufbauen werden. Obwohl beide Werte deutlich besser sind, als die Gesamtmarktprognose, sind auch sie deutlich rückläufig. 2023 waren noch 64 Prozent der Meinung, dass sich ihr Betrieb positiv entwickelt. Außerdem dachten 52 Prozent, dass sie im Lauf des Jahres Personal einstellen werden.
"Gamesunternehmen in Deutschland schauen in diesem Jahr deutlich weniger optimistisch in die Zukunft als noch vor einem Jahr", fasst Verbandschef Felix Falk das game-Branchenbarometer zusammen. "Das liegt sowohl an der angespannten Lage der globalen Gamesbranche als auch dem Hin und Her der Förderung hierzulande. Trotz der angekündigten zusätzlichen Fördermittel bleibt die Stimmung bei den Unternehmen getrübt, denn wann und unter welchen Umständen auf die neuen Fördermittel bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien zugegriffen werden kann, ist derzeit noch völlig unklar."

Die Kostennachteile von rund 30 Prozent gegenüber anderen internationalen Games-Standorten würden ohne aktives Förderprogramm doppelt schwer wiegen, so der Verband. Falk betont deshalb noch einmal die Forderung: "Wir brauchen in Deutschland eine stringente Gamespolitik und verlässliche wie international vergleichbare Bedingungen, um auf einem der größten Medienmärkte der Welt international wettbewerbsfähig zu sein." Je schwächer Deutschland hier aufgestellt sei, desto stärker würde der Markt in den Jahren getroffen, in denen dias Klima der internationalen Gamesbranche rauer sein.