Bei der Bereinigungssitzung des Bundeshaushalts wurde die Gamesförderung aufgestockt. Die Aufstockung soll sich auf 33 Millionen Euro belaufen, die Ausfertigung ist noch unklar. Nun melden sich immer mehr Abgeordnete zu Wort.

Update vom 23.11.2023:

Felix Banaszak, Mitglied des Haushaltsausschusses, Rechnungsprüfungsausschusses und Wirtschaftsausschusses für die Grünen, äußerte sich gegenüber GamesMarkt zur Struktur der Förderung. Er sieht auch einen Zeitrahmen bis Ende März 2024 für die neuen Förderrichtlinien beim BMWK. "Die Gamesförderung bleibt aktuell im BMWK erhalten. Die Ampel-Koalition hat sich im diesjährigen Haushaltsverfahren dazu entschieden, die Ausgaben zu sperren, bis eine überarbeitete Förderrichtlinie vorliegt. Damit sorgen wir für einen gezielten und effizienten Einsatz der Mittel und damit eine qualitativ hochwertige Förderung. Hierfür ist aktuell ein Zeitraum bis spätestens Ende März 2024 vorgesehen", so Banaszak.

Maik Außendorf, digitalpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und damit Parteikollege sowohl von Claudia Roth als auch von Robert Habeck, spricht gegenüber GamesMarkt bereits von Plänen für ein eigenes Programm im Haus der BKM. "Mit den kurzfristig eingestellten zusätzlichen Mitteln bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Claudia Roth, wird ein neues Förderprogramm geschaffen, welches die Möglichkeit hat insbesondere kleine Studios und Entwicklungen aus den Bereichen serious Games zu Themen der Erinnerungskultur, aktuellen politischen Themen oder explizit medienpädagogischen Themen in den Fokus zu rücken. Eine gute Nachrichte für die Vielzahl an kleinen und kreativen Studios und ein Beweis, dass Games auch Kulturgut sind. Die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung des neuen Förderprogramms liegt in der Zuständigkeit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien." Laut den bisher bekannten offiziellen Informationen ist das jedoch nicht sicher.

Zu Wort gemeldet hatte sich auch Fabian Gramling bereits, Berichterstatter für Games in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er kritisierte vor allem die Unklarheiten im Ablauf. "Ich begrüße die Aufstockung der Mittel für die Games-Förderung in Deutschland. Allerdings trägt dieser erneute Haushaltstrick der Ampel-Regierung nicht dazu bei, dass der Bund für Zuverlässigkeit und Planbarkeit in der Games-Branche sorgt. Mit der Computerspieleförderung des Bundes wurde 2019 von unionsgeführter Bundesregierung ein passgenaues Förderprogramm für die Games-Branche in Deutschland geschaffen - dieses internationale Aushängeschild droht nun zu scheitern. Die Ausgestaltung des neuen Förderprograms ist noch immer unklar. Damit tatsächlich ein guter Übergang gelingen kann, muss die Beantragung unbürokratisch ablaufen und das Programm so gestaltet sein, dass nicht erneut binnen weniger Monaten die Fördermittel aufgebraucht sind."

Alle bisher bekannten Fakten zur neuen Gamesförderung im Haus Claudia Roth haben wir hier zusammengefasst.

Originalmeldung vom 17.11.2023:

Bei der Bereinigungssitzung am 16.11.2023 des Bundeshaushaltes wurde eine Aufstockung der Bundesförderung für Games entschieden. Reinhard Houben, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und Obmann des Wirtschaftsausschusses, kommentierte die Aufstockung in einem Statement auf Anfrage durch GamesMarkt.

"Es ist ein gutes Zeichen, dass die Koalitions-Fraktionen die Gamesförderung nochmals aufgestockt haben, um die aktuell aufgestauten Anträge abarbeiten zu können. Aber der Blick muss zugleich auch in die Zukunft gehen. Wir müssen die Frage beantworten, wie die Gamesförderung zukunftsfähig ausgestaltet werden kann. Beispielsweise durch eine Förderung über Tax Credits können wir die bisherigen Erfolge der Gamesförderung sichern und die Branche langfristig stärken", so Houben gegenüber GamesMarkt.

Auch der game-Verband hatte sich direkt erfreut an die Politik und die Branche gewandt. Demnach werden die Fördermittel um zusätzliche 33 Millionen Euro pro Jahr erhöht.

Die neuen Fördermittel sind allerdings nicht wie bisher im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angesiedelt, sondern als gesonderter Etat bei der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM), Claudia Roth.

"Wir bedanken uns bei allen Unterstützenden für dieses starke politische Signal für das weitere Wachstum des Games-Standorts Deutschland. Angesichts der schwierigen Haushaltslage verdeutlichen die Abgeordneten damit, dass sie in der Games-Förderung eine wichtige Investition in die Zukunftsfähigkeit des Digital- und Wirtschaftsstandorts Deutschland sehen", so kommentiert Felix Falk, Geschäftsführer des game - Verband der deutschen Games-Branche, die heutige Entscheidung. "So positiv das Signal ist, so viele offene Fragen verbinden sich mit der heutigen Entscheidung allerdings auch. Daher ist es jetzt wichtig, dass sich das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien gemeinsam mit der Games-Branche schnellstmöglich abstimmen, wie die zusätzlichen Mittel konkret eingesetzt werden sollen. Entscheidend muss dabei weiterhin sein, dass die Rahmenbedingungen für die Games-Unternehmen planbar, konsistent und international vergleichbar sind."

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