Mehr PC- und Mobile-Spiele, mehr IPs, mehr Live-Service-Games - PlayStation-Chef Jim Ryan hat beim heutigen Business-Segment-Meeting des Sony-Konzerns viele Aussagen aus dem Vorjahr bekräftigt. Und er legte neue Zahlen, auch zum Absatz der PSVR2 vor. Die PS5 wird indes ihre Vorgängerin im Lauf des Geschäftsjahres in (fast) allen KPIs überholt haben.

Die Gamesparte machte den Anfang am heutigen Business-Segment-Tag des Sony-Konzerns. Für Jim Ryan, President und CEO von Sony Interactive Entertainment, hieß das, Zeit für neue Einblicke in die Vermarktung der PlayStation 5 und neue Ausblicke, was das Gamesgeschäft des Konzenrn betrifft. Grundlegende Richtungswechsel im Vergleich zur Präsentation im Vorjahr gab es nicht. Schon aus der letztjährigen Präsentation war hervorgegangen, dass Sonys Engagement im PC- und Mobile-Gamesbereich das Geschäft nachhaltig bereichern soll, zumindest was die Zahl der Releases betrifft. Im Geschäftsjahr 2025, das am 31. März 2026 endet, rechnet man intern damit, dass etwa die Hälfte aller Neuveröffentlichungen für PS5 sind. Die andere Hälfte teilen sich PC-Spiele und Mobile Games ungefähr vier zu eins. In Zahlen ausgedrückt erwirtschaftete Sony im jüngst abgeschlossenen Geschäftsjahr etwas 250 Mio. Dollar Umsatz mit der PC-Vermarktung seiner Titel. Im Vorjahr waren es 80 Mio. Dollar und im laufenden Geschäftsjahr wird ein Umsatz von 450 Mio. Dollar angepeilt.

Ein zweites großes Wachstumsfeld sind - auch das wurde letzten Jahr verkündet - die Live-Service-Games. Schon im laufenden Geschäftsjahr würden 55 Prozent aller Investitionen von Sony Interactive Entertainment in Live-Service-Games gesteckt. Im Fiskaljahr 2025 soll der Anteil auf 60 Prozent ausgebaut werden.

Die dritte großer Wachstumssäule, die bereits im Vorjahr von Ryan identifiziert wurde, sind Markenauswertungen innerhalb und außerhalb des Sony-Konterns. Hier geht es um Filme, TV-Serien, Vergnügugsparks und Produkte jenseits der Entertainmentbranche wie Kooperationen mit Lego, Asos oder Spin Master. Detailliertes Zahlenmaterial dazu gab Ryan indes nich Preis. Er verdeutlichte jedoch an anderer Stelle, dass der Aufbau von Marken nicht weniger wichtig ist, als die Auswertung bestehender Franchises. Tatsächlich würden im laufenden Geschäftsjahr bereits 40 Prozent aller INvestitionen bei den PlayStation Studios in neue IPs fließen. Auch dieser Wert soll bis 2025 steigen und zwar auf 50 Prozent.

Auch wenn die großen Eckpfeiler und Leitplanken für das PlayStation-Business unverändert blieben, Ryan enthüllte auch zahlreiche neue Detailinformationen. Zum Beispiel, dass sich PSVR 2 in den ersten sechs Wochen nach Launch um acht Prozent besser verkauft hat als PSVR und zwar annähernd 600.000 Mal.

Interessant ist auch die Entwicklung im Abonnementbereich. Etwa 47 Millionen zahlende Abonnenten hat der PlayStation-Dienst, der im Frühjahr vergangenen Jahres in drei Abo-Stufen - Essentials, Extra und Premium - verfügbar ist. Dass die meisten User:innen das bisherige, niedrigschwellige Essentials-Abo weiter nutzen verwundert nicht, etwas überraschend ist es Sony Interactive Entertainment aber gelungen, etwa 30 Prozent der Userschaft zum Abschluss eines umfangreichen Abonnements zu bewegen. Laut Ryan hatte man Stand März 6,1 Millionen Extra-Abonnent:innen und 8,0 Millionen Premium-Abonnent:innen. Das entsprach 13 bzw. 17 Prozenz der Gesamtzahl aller Abonnent:innen.

In diesem Zusammenhang machte Ryan auch deutlich, dass die PS5 im Lauf des aktuellen Geschäftsjahren in allen KPIs an der Vorgängerkonsole vorbeiziehen will. Nun, in fast allen, da die PS4 beim Life-to-date-Abatz natürlich noch vorne liegen wird. Vergleicht man jedoch den Absatz in Zeiträumen nach Launch, wird die PS5 auch hier wieder an der PS4 vorbei ziehen, nachdem die Hardware-Knappheit die PS5 lange zurückhielt. Wie sehnsüchtig der Hardware-Nachschub erwartet wurde zeigte Ryan anhang der Sell-in-Zahlen, also der an die Handelspartner ausgelieferten Geräte. Die Betrug im Zeitraum Januar bis März 2023 fünf Mio. Units, was ein neuer Rekord in der PS4/PS5-Ära für die Anfangsmonate des Jahres ist. Es ist zudem das Quartal mit der zweithöchsten Auslieferungsmenge der PS5 überhaupt. Nur im Zeitraum Oktobert bis Dezemebr 2022 seien mit 6,6 Mio. Konsolen mehr Geräte ausgeliefert worden.

Was die Zahl der aktiven, montlicher User:innen betrifft, so rechnet Sony Interactive Entertainment damit, dass die PS5 im Januar 2024 an der PS4 vorbeizieht. Bei der Zahl monatlich aktiv Konsolen wird der Wachwechsel vermutlich im März 2024 vollendet sein, also kurz vor Ablauf des aktuellen Geschäftsjahres. Und in noch einem Vergleich hat die PS5 beeindrucken die Nase vorn. Laut Jim Ryan beträgt der Lifetime-Wert einer PS5 User:in 622 Dollar. Der Lifetime-Wert bezieht sich hierbei auf alle Spiele- und Content- sowie Zubehör-Käufe und Abonnement-Gebühren, die nach dem Kauf der Konsole passieren und zwar zwischen November 2020 und März 2023. Der Konsolenpreis ist also nicht mit eingerechnet. Der Wert einer PS4-User:in betrug auf den vergleichbaren Zeitraum November 2013 und März 2016 jedoch "nur" 479 Dollar.

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Written by

Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief