Der in Tel Aviv ansässige Casino-Games-Anbieter Playtika übernimmt den Berliner Casual-Games-Anbieter Wooga, um sein Portfolio zu diversifizieren. Wooga-Gründer und CEO Jens Begemann bleibt auch nach der Übernahme an Bord.

Mit Wooga verliert ein weiterer deutscher Top-Entwickler und -Publisher seine Unabhängigkeit. Wie das Unternehmen mitteilt, übernimmt die in Tel Aviv ansässige Playtika das Unternehmen. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Der Verkauf stellt den Exit der bisherigen Investoren Woogas dar zu denen Balderon Capital, Highland Capital Partners, Holtzbrinck Ventures und Tenaya Capital gehören. Ob die Übernahme Auswirkungen auf die 180 Angestellten von Wooga in Berlin haben wird, ist nicht bekannt. Allerdings sind die Berliner bislang in einem Marktsegment aktiv, das von Playtika nicht besetzt ist. Tatsächlich betrachtet Playtika die Übernahme als Investition in eine Diversifizierung des eigenen Portfolios. "Im Bereich der Casual Games sehen wir für Playtika großes Potenzial. Die Übernahme von Wooga stärkt uns für diese nächste Entwicklungsphase", kommentiert Robert Antokol, Gründer und CEO von Playtika, die Übernahme.

Wooga-Gründer und CEO Jens Begemann beurteilt die Übernahme positiv: "Heute ist ein besonderer Tag für Wooga. Als Teil von Playtika öffnen wir ein weiteres Kapitel in der Geschichte unseres Unternehmens. Die beiden Firmen ergänzen sich hervorragend. Wir bringen Erfahrung im Entwickeln und Lancieren von story-driven Casual Games mit, Playtika die Technologien, die uns helfen werden, neue Zielgruppen zu erreichen, um weiter zu wachsen." Begemann wird das Team in Berlin auch künftig leiten. Auch dies ist ein Indiz, dass Playtika unverändert mit dem Standort Berlin plant.

Auch wenn die Übernahme für Wooga offenbar kein Einschnitt ist, die Berliner rücken damit in das Umfeld der Casino-Games. Dort ist die 2010 gegründete Playtika beheimatet. 2011 wurde das Unternehmen sogar von Caesars Interactive Entertainment übernommen, die auch das berühmte Casino in Las Vegas betreibt. 2016 wurde Playtika dann an ein chinesisches Investoren-Konsortium rund um Giant Interactive verkauft. Der Kaufpreis betrug damals 4,4 Milliarden Dollar. Tatsächlich ist im Bereich der Casino-Games sehr viel Geld im Spiel. Trotzdem bemühten und bemühen sich die Entwickler und Anbieter "klassischer" Computer- und Videospiele um eine scharfe Trennlinie zu diesen Spielen sobald die Grenze zum Glücksspiel überschritten wird und die Casino-Games nicht mehr der reinen Unterhaltung dienen. Auch wenn dies Wooga offenbar nicht betrifft, auch in Deutschland achtet man sehr genau auf diese Trennlinie. So kam es Anfang 2017 zum Eklat, nachdem der damalige Verband BIU feststellte, dass die Firma Gauselmann als Netzwerkmitglied entgegen anderslautender Information kaum Spiele außerhalb des Glücksspielbereichs entwickelte.

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
Astragon Launched Seafarer: The Ship Sim in Early Access
The name says it all: Seafarer: The Ship Sim © astragon Entertainment

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By Marcel Kleffmann 2 min read