Rund 600 Gäste aus Politik und Branche erlebten im Berliner Spindler & Klatt das lang ersehnte Comeback der Deutschen Computerspielpreis vor großem Publikum. Es war eine lange, aber kurzweilige Show mit tollen Laudator:innen, gerührten Gewinner:innen und einem eingespielten Moderationsteam.

Seit 2019 fand der Deutsche Computerspielpreis (DCP) nicht mehr vor dem ganz großen Publikum statt. Insofern waren die Erwartungen hochgesteckt beim DCP 2023, der am 11. Mai im Spindler & Klatt in Berlin stattfand. Und sie wurden voll erfüllt. 600 Gäst:innen erlebten einen glanzvollen Abend, bei dem sich Berlin auch wettermäßig von seiner besten Seite zeigte, was die Location direkt an der Spree noch perfekter erscheinen ließ.

Die Show selbst war etwas lang, was jedoch der vergleichsweise hohen Zahl an Kategorien von 15 geschuldet ist, aber sie war nie langweilig. Das lang natürlich vor allem am Moderationsteam, das wie im Vorjahr aus Katrin Bauerfeind, Uke Bosse und Community-Anchor Ollimeee bestand, und hervorragend durch den Abend führte. Es lag aber auch an der gut durchdachten Auswahl Laudator:innen, zu denen Branchen-fremde Persönlichkeiten Tom Lehel, Tyron Ricketts, Alli Neumann ebenso zählten wie Branchen-People wie Sandra Friedrichs, Lara Trautmann aka Lara Loft, Marjon Leenen oder auch Jan Klose. Schlussendlich lag es aber vor allem auch an den tollen Gewinner:innen-Teams, die meist sichtlich gerührt auf der Bühne um Worte rangen.

Die Politik kam und meldete sich auf dem DCP ebenfalls zu Wort, jedoch ebenfalls nicht in Form eines langwierigen Monologs, sondern in einem kurzen, flotten und vielversprechenden Auftritt von Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirschaft und Klimaschutz. Der betonte den politischen Willen der Regierung, die Bundesgamesförderung nach der Mittelerhöhung Ende letzten Jahres mit der Branche weiterentwickeln zu wollen. Dabei wird ein Tax Credit-System, wie Kellner schon im Interview mit GamesMarkt bestätigte, ebenso angedacht, wie eine Weiterentwicklung des jetzigen Systems, das vor allem für kleinere Studios und Debütannt:innen essenziell ist, die noch keine entsprechenden Einnahmen haben, um von Tax Credits zu profitieren.

Wie wichtig das ist, zeigte der DCP 2023 selbst. Denn bei den Preisen stand der Abend vor allem im Zeichen der Indies, wobei "Signalis" von Rose Engine und Humble Games sowie "Beholder 3" von Paintbucket mehrfach Kategorien für sich entscheiden konnten. Das beste deutsche Spiel des Jahres gewann "Chained Echoes" von Matthias Linda und Deck13 Spotlight, ein gerechtfertigerter Lohn nach fast einem Jahrzehnt Entwicklung als Solo-Projekt.

Die Gewinner:innen des DCP 2023 in der Übersicht

(in Klammern: Entwickler-Team und Publisher)

Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 100.000 Euro für das Gewinnerspiel)
Chained Echoes (Matthias Linda / Deck13 Spotlight)

Die beiden weiteren Nominierten erhalten jeweils 30.000 Euro:

  • Beholder 3 (Paintbucket Games / Alawar Entertainment)
  • Signalis (rose-engine / Humble Games)<

Bestes Familienspiel (dotiert mit 40.000 Euro)
Die magische Bretterbudenburg (Meander Books)

Nachwuchspreis Bestes Debüt (dotiert mit 60.000 Euro für das Gewinnerspiel)
Signalis (Rose Engine / Humble Games)

Die beiden weiteren Nominierten erhalten jeweils 25.000 Euro:

  • Chained Echoes (Matthias Linda / Deck13 Spotlight)
  • Dome Keeper (Bippinbits / Raw Fury)

Nachwuchspreis Bester Prototyp (dotiert mit 50.000 Euro für den Gewinnerprototyp)
Light of Atlantis (Alina Fasen, Luisa Höhne, Vincent Krenzke, Simone Mayer, Alexander Nham / HAW Hamburg)

Die weiteren Nominierten erhalten jeweils 25.000 Euro:

  • A Sister's Journey (Florian Lackner)
  • Mail Tail (Robin Heisterkamp)
  • Ova Magica (Claudia Gorsky)
  • Thief of Smiles (Lars Hinnerk Grevsmühl, Alina Hies, Felix Kosian, Marcel Zurawka)

Bestes Audiodesign (dotiert mit 40.000 Euro)
Signalis (Rose Engine / Humble Games)

Bestes Expertenspiel (dotiert mit 40.000 Euro)
Touch Type Tale - Strategic Typing (Pumpernickel Studio / Epic Games)

Bestes Gamedesign (dotiert mit 40.000 Euro)
Dome Keeper (Bippinbits / Raw Fury)

Bestes Grafikdesign (dotiert mit 40.000 Euro)
Abriss - Build to Destroy (Randwerk Games)

Beste Innovation und Technologie (dotiert mit 40.000 Euro)
Beethoven // Opus 360 (agon e.V.)

Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 40.000 Euro)
Dungeons of Dreadrock (Christoph Minnameier)

Bestes Serious Game (dotiert mit 40.000 Euro)
Beholder 3 (Paintbucket Games / Alawar Entertainment)

Bestes Internationales Spiel (undotiert)
God of War Ragnarök (SIE Santa Monica Studio / Sony Interactive Entertainment)

Spielerin des Jahres (undotiert)
Pia Scholz (aka Shurjoka)

Studio des Jahres (dotiert mit 50.000 Euro)
Paintbucket Games (Berlin)

Sonderpreis der Jury (dotiert mit 10.000 Euro)

FemDevsMeetup (https://femdevsmeetup.com)

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
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