Kate Edwards, CEO & Principal Consultant von Geogrify, über den Unterschied zwischen Lokalisation und "Culturalization" und warum letzteres hilft, nicht über kulturelle Stolpersteine zu fallen.

Gamesmarkt: Worum geht es in Ihrem Vortrag?

Kate Edwards: In meinem Vortrag geht es vor allem darum, dass "Culturalization", also die Anpassung an einen kulturellen Raum, ein nützlicher und notwendiger Aspekt der Spielentwicklung ist, der sich nicht nur mit den sprachlichen Unterschieden einer Lokalisation auseinandersetzt. Es können nämlich auch tiefergreifende kulturelle und geopolitische Themen auftreten, wenn der Inhalt des Spiels mit den örtlichen kulturellen Erwartungen kollidiert. Entwickler können also davon profitieren, wenn sie die Weltenbildung ihrer Spiele mit einem geschulten Blick angehen und sich der weitreichenden Auswirkungen ihrer Inhalte bewusst sind. Auf diese Weise können sie dafür sorgen, dass die Spielerfahrungen die sie kreieren für so viele Kulturen wie möglich zugänglich sind (was natürlich auch ihren weltweiten Umsatz steigert).

Wie passt man ein Videospiel an einen Markt an, ohne dabei etwas von dem Anreiz des Spiels zu verlieren? Schließlich ist die Kultur, die im Spiel dargestellt wird, oft ein entscheidender Bestandteil der Spielerfahrung.

Bei der Beratung bezüglich der kulturellen Anpassung agiere ich für den Entwickler primär als Kreativpartner bei der Weltenbildung. Meine Verantwortung liegt darin, potentielle Risiken und Möglichkeiten zu identifizieren und darauf hinzuweisen, welche Aspekte des Spiels zu einer bestimmten Kultur passen oder eben nicht. Bei der Mehrheit der "Culturalization"-Probleme die aufkommen, handelt es sich glücklicherweise lediglich um oberflächliche Veränderungen, wie Namen oder Objekte - nicht um die Veränderung des gesamten Konzepts. Der Kern des Spiels ist nur in Ausnahmefällen betroffen. Ob die Spiele letztendlich angepasst werden oder nicht, das entscheiden die Entwickler, da es sich bei den Games um ihre kreative Vision handelt. Ich kann sie lediglich beraten und ihnen verschiedene Optionen geben, aus denen sie, ihrer Herangehensweise entsprechend, aussuchen können.

Hier gibt es eine Übersicht der diesjährigen devcom-Speaker.

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Astragon Launched Seafarer: The Ship Sim in Early Access
The name says it all: Seafarer: The Ship Sim © astragon Entertainment

Astragon Launched Seafarer: The Ship Sim in Early Access

By Marcel Kleffmann 2 min read