Xbox One X und PS4 Pro verbrauchen laut einer Untersuchung des Energieanbieters E.ON am meisten Strom von allen Gamingplattformen. Im Vergleich zur Vorgängergeneration stehen sie jedoch weit besser da, als es E.ON selbst kommentiert.

Wer noch immer glaubt, Games seien nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen, der wird durch eine aktuelle Pressemitteilung es Energieanbieters E.ON eines besseren belehrt. E.ON machte sich nämlich die Mühe, die durchschnittlichen Stromkosten von Spieleplattformen zu vergleichen, in erster Linie wohl weil inzwischen fast die Hälfte aller Deutschen sich die Zeit mit Mobile- oder Videospiele vertreibt, wie E.ON selbst anmerkt. Die Ergebnisse der Untersuchung sind im Detail durchaus interessant, auch wenn E.ONs generelle Schlussfolgerung kaum überraschend: Demnach verbrauchen Konsolen um ein Vielfaches an Strom im Vergleich zum Smartphone.

"Während PCs, Laptops und auch Smartphones im Laufe der Jahre immer energiesparsamer geworden sind, hat der Strombedarf von Konsolen eher zugenommen", fasst Victoria Ossadnik, Vorsitzende der Geschäftsführung der E.ON Energie Deutschland, die Ergebnisse zusammen. "Vor allem Geräte, die auf immer rechenintensivere Grafiken und Animationen setzen, treiben den Energieverbrauch nach oben."

So sehr der Vergleich von Smartphone vs. Konsole in diesem Zusammenhang hinkt, der Blick auf die Kosten der unterschiedlichen Konsolen ist dennoch interessant. Schließlich vergleicht E.ON alle Plattformen mit einem Standard-Set-up von zwei Stunden Nutzungsdauer pro Tag bei einem Strompreis von 29 Cent pro Kilowattstunde. Unter diesen Voraussetzungen summieren sich die Stromkosten von Xbox One X und PS4 pro auf 36 Euro bzw. 34 Euro pro Jahr. Die Standard Xbox-One sowie die PS4 Slim kommen auf 25 Euro bzw. 17 Euro pro Jahr. Nintendos Switch liegt hingegen bei sparsamen drei Euro. Zu allen Konsolen sei noch einmal 20 bis 30 Euro Stromkosten für den Betrieb des Fernsehgeräts hinzuzurechnen, so E.ON.

Der Bedarf eines PCs liege im Vergleich bei durchschnittlich 17 Euro pro Jahr beim aktiven Spielen. Allerdings räumt E.ON ein, dass das Aufrüsten des PCs zu einem echten Gaming-PC auch die Stromkosten derart in die Höhe treibt, dass diese zum Teil über denen der Konsolen liegt.

Wer Kostensparen wolle, sagt E.ON, sollte also am besten zum Smartphone greifen. Und für wen das keine Option ist, der sollte die Konsole nach dem Spielen zumindest ganz abschalten, denn auch im Standby-Modus würden Xbox One und PS4 Strom für vier bis fünf Euro pro Jahr ziehen.

In einem hat E.ON-Chefin Ossadnik aber unrecht, nämlich dass die Konsolen mit der Zeit nicht sparsamer wurden. Zwar sind PS1 und PS2 sowie Xbox und Wii weit von den Kosten der aktuellen Hardware-Generation entfernt. Die PS3 überbietet nach Stromkosten jedoch die PS4 Pro um rund sechs Euro pro Jahr und die Xbox 360 liegt mit 36 Euro Jahresverbrauch gleichauf mit der Xbox One X.

Am Ende bleibt nur festzustellen, dass der bessere Weg Stromkosten zu sparen nicht der Vergleich von Spielkonsolen ist, sondern der von Stromanbietern. Doch diesen Tipp bekommt man verständlicherweise nicht von E.ON sondern von den Verbraucherzentralen.

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Stephan Steininger
Stephan Steininger is Director of Operations and Editor-in-Chief of GamesMarket. As part of the magazine since its inception in 2001, he knows the GSA games industry by heart.
Game Studies Watchlist #48
Rudolf Thomas Inderst; Professor for Game Studies & Game Design (HNU); Founder & Host of the Podcast Channel "Game Studies" (New Books Network); Section Head "Digitalspielkultur" (TITEL kulturmagazin); Expert Advisory Board "Digitale Spiele" (DFJV) © Inderst

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By Team Gamesmarkt 3 min read
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