eSports: game plädiert für mehr Miteinander
Mehr Miteinander statt künstliche Gräben schaffen: Der game-Verband versucht in der Debatte um die Anerkennung von eSports die Wogen zu glätten und geht auf die Kritiker zu. Zuletzt hatten der DFB-Präsident und der Deutsche Olympische Sportbund sich sehr kritisch darüber geäußert, dass die neue Regierung sich für eine Anerkennung von eSport einsetzen will.
Die Anerkennung von eSport erhitzt die Gemüter. Während die neue Regierung aus Union und SPD diese formal sogar im Koalitionsvertrag , schmeckt vielen Sportverbänden das nicht. DFB-Präsident Reinhard Grindel unlängst verbal scharf gegen die Games-Wettkämpfe. eSport sei eine Verarmung, so der Verbandsfunktionär. "eSports ist für mich kein Sport", so Grindel wörtlich. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) unlängst auf verbalen Konfrontationskurs: Eine Anerkennung sei wohl dem populären Zeitgeist geschuldet, aber ein klarer Angriff der Fachpolitiker im Bereich Digitales auf die Autonomie des Sports, so der DOSB sinngemäß.
Der game-Verband versucht indes die Wogen zu glätten. "In der derzeitigen Diskussion um eSports sollte es um ein Miteinander und nicht um ein Gegeneinander gehen", so game-Geschäftsführer Felix Falk in einer Stellungnahme. "eSports und klassische Sportarten ergänzen sich hervorragend, daher der der digitale Sport ein wichtiger Brückenbauer zwischen den Strukturen des klassischen Sports und der jungen, digital-affinen Generation werden. Wer Fußball liebt, wird sowohl im Verein selbst die Schuhe schnüren als auch digital gegen den Ball treten. Das zeigt nicht zuletzt die große Anzahl an begeisterten Gamern unter den Profifußballern."
Der Verband der Gamesindustrie reicht den anderen Sportvereinigungen also den Olivenzweig, indem er betont, dass eine Förderung des eSports nicht zwangsläufig anderen Sportarten zum Nachteil gereichen muss. "Es ist daher unverständlich, wenn einige Vertreter des organisierten Sports den digitalen Sport jetzt angreifen. Statt künstlich Gräben zu schaffen, sollten wir mit der Unterstützung der Politik aufeinander zugehen. Viele Sportvereine wie einige Clubs der Fußballbundesliga haben das verstanden, ebenso wie das Olympische Komite Asiens", so Falk weiter.
Der game-Chef hat recht: Etliche Fußballprofiteams wie oder der engagieren sich bereits mit eigenen Abteilungen und Spielern im eSport.