"Wir werden überleben": EGDF ruft Branche zu Mut und Investments auf
Die EGDF schwört die europäische Gamesbranche auf ein hartes Jahr 2024 ein. In einem öffentlichen Statement identifiziert Präsident Hendrik Lesser die kommenden Herausforderungen, listet aber auch die Potenziale Europas auf. Gemeinsam könne man die europäische Branche stärker aus der Krise führen als zuvor, so die Message.
Anfang Februar rief die European Games Developer Foundation (EGDF) seine Mitglieder zu einem Meeting zusammen, um die schwierigen Zeiten der globalen Gamesbranche zu besprechen. Im Nachgang nun wendet sich Präsident Hendrik Lesser in einem öffentlichen Statement an die Spielefirmen in Europa. "Wir werden überleben", so der Titel, der die positive Stoßrichtung genauso preisgibt wie die Herausforderungen, denen sich die Industrie aktuell gegenübersieht.
Lesser schwört die Branche auf ein herausforderndes Jahr 2024 ein, in dem viele der Probleme, die die Industrie aktuell plagen, weitergehen oder sogar schlimmer werden könnten. "2023 war ein beschissenes Jahr. 2024 wird wahrscheinlich noch beschissener sein", so die Message in klaren Worten. Das führt er auf diverse zusammenkommende Faktoren zurück: Ein saturierter Gamingmarkt, suboptimale Funding-Bedingungen in vielen europäischen Ländern, die geplatzte NFT- und Web3-Blase, konservatives Wirtschaften von Investoren durch teure Kredite und vorsichtige Privatinvestoren und vieles weitere. Nicht zuletzt die Layoffs seien ein Ausdruck der schwierigen Lage für viele Firmen: "Viele Unternehmen entlassen Menschen, weil sie es müssen. Einige Unternehmen entlassen Mitarbeiter als Überreaktion auf die schwierigen Zeiten. Viele lokale Game-Dev-Communitys und sogar ganze Länder verlieren Talente in der Spieleindustrie, da die Leute keine neuen Jobs finden."
Doch der ausführliche Blogpost soll nicht deprimieren. Vielmehr zählt die EDGF auf, warum es sich in diesen herausfordernden Zeiten dennoch lohnt, gerade in Europa Teil der Gamesindustrie zu sein. Standortfaktoren wie gut ausgebildete Game Worker und ein riesiger Talent Pool, ein solides Fundament an Ausbildungs- und Studienstrukturen und das grundsätzliche Vorhandensein einiger der potentesten Fördermöglichkeiten in der Branche sollen Firmen bewegen, so die EDGF, in Europa Spiele zu machen. Investoren seien zwar konservativer, hätten aber dafür mehr Geld, dass sie investieren würden, könne man sie überzeugen. Gamesbranchen-Zentren wie Berlin oder Barcelona und immer größer werdende Communities in den ukrainischen Nachbarländern, in die die Talente aus dem kriegsgebeutelten Land übergesiedelt sind, seien voller Potenzial. Damit, die ukrainische Gamesindustrie nicht zu vergessen, schließt Lesser den Aufruf. Und mit Aufgaben für 2024: "Zusammenfassend müssen wir in diesem Jahr:
Wir werden nicht nur überleben, wir werden wachsen und gedeihen."