Eine Rekordfläche, mehr Ausstellende als 2022 und internationaler als vor der Pandemie - Koelnmesse und game blicken einen Monat vor der Show positiv auf die gamescom. Auch das Leitthema "Weltklasse Games" zeugt von neuem Selbstbewusstsein.

Bei dem traditionellen Pressegespräch gut einen Monat von der gamescom liefern die Organisator:innen der gamescom, die Koelnmesse und der game, einmal mehr Anlass für Optimismus. Die gamescom 2023 ist auf Wachstumskurs, lautet die Botschaft. Und das auf allen Ebenen. Die Bruttoausstellungsfläche der Messe wächst in diesem Jahr noch einmal um rund 10.000 auf 230.000 Quadratmetern, auch weil man die Halle 1 erstmals bespielt, wo die Social Stage und der Co-Working -Space der Content Creator angesiedelt sein werden.

Doch auch bei den Ausstellenden zeigen die bisherigen Ergebnisse auf Wachstum. Eine genaue Zahl nannten Koelnmesse und game freilich noch nicht, auch weil sich in den verbleibenden sechs Wochen zur Messe noch viel tun kann. Stand heute sind 33 Länderpavillons aus 26 Ländern angemeldet. Allein aus dem Partnerland Brasilien werden rund 50 ausstellende Firmen erwartet. Stand heute haben sich Unternehmen aus 60 Ländern angemeldet. Der Auslandsanteil erreicht 78 Prozent. Damit übertrifft die gamescom 2023 im Hinblick auf die Internationalität sogar die Werte aus dem Rekordjahr 2019, also vor der Pandemie. Damals kamen Ausstellende aus 48 Ländern nach Köln und schraubten den Auslandsanteil am Ende auf über 70 Prozent hoch.

"Vergangenes Jahr konnte die gamescom dank ihrer einmaligen Community und starken Unterstützung vieler Gamesunternehmen ein großartiges Comeback feiern. Dieses Jahr setzen wir mehrfach einen obendrauf, denn die gamescom wächst an verschiedensten Stellen. Gerade, dass wir aus der Branche so viel Zuspruch bekommen und dieses Jahr große Unternehmen dabei sind, die die letzten Jahre pausiert haben, freut mich sehr", sagt Tim Endres, Director gamescom bei der Koelnmesse.

Neben dem klassischen Ausblick auf die ersten Daten der kommenden Veranstaltung nutzten die Veranstalter:innen die Gelegenheit auch, um wie in den Vorjahren das Leitthema der diesjährigen gamescom zu enthüllen und zwei aus ihrer Sicht wichtige Trends zu benennen. Das Leitthema "Weltklasse Games" untermauert das neue Selbstbewusstsein, mit denen die Gamesbranche im Entertainmentmarkt, aber auch die Organisator:innen der gamecom agieren. Tim Enres bezeichnte diue gamescom dann auch als das "wichtigste Gamesevent" der Welt. Felix Falk, Geschäftsführer des game, sprach zudem von der "größten Gamesveranstaltung" der Welt. Beides ist richtig, auch weil sich die E3 in diesem Jahr möglicherweise final verabschiedet hat.

"Games sind ein internationales Phänomen: Weltweit spielen rund drei Milliarden Menschen über alle Grenzen hinweg. Für diese internationale Community ist die gamescom das Highlight-Event. Gerade auch bei einer so globalen Branche wie der unseren, braucht es zentrale Veranstaltungen, bei denen Community und Branche zusammenkommen", sagte Felix Falk, Geschäftsführer des game. Man sei stolz, dass einmal im Jahr das Herz der globalen Gamesbranche in Deutschland schlage.

Was die gamescom-Trends des Jahres 2023 betrifft, haben sich die Veranstaltenden auf zwei eher sperrig anmutende Formulierungen verständigt: Der Trend "Upgrade für die Wirklichkeit" meint nicht nur den Einsatz von Gamestechnologie bei neuen Technologien wie KI oder Metaverse, sondern auch die Nutzung von Games-Know-how in vielen nicht-Games-bezogenen Bereichen zum Beispiel im Bereich Bildung. Bisweilen sei gar nicht mehr zu erkennen, dass Know-how und Technologie eingesetzt werde, die ursprünglich im Zusammenhang mit Games entwickelt wurden. Der zweite Trend "Games-Studios sind die neue Traumfabrik" schlägt ebenfalls in die Kerbe des neuen Selbstverständnisses der Branche. Gerade im digitalen Zeitalter entstehen die Geschichten, welche die Menschen weltweit bewegen, eben nicht mehr in Filmsets in Hollywood, sondern in den Developmentstudios auf der ganzen Welt. Oder wie es Felix Falk mit dem Zitat des Tages sagt: "Wenn Goethe heute leben würde, wäre es wahrscheinlich ein Game-Designer." Wenn das keine Steilvorlage für den nächsten Ausflug der Chaos-Klasse der Goethe-Gesamtschule mitsamt ihrem Lehrer "Zeki Müller" aka Elyas M'Barek ist.

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Written by

Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief