Ab heute beginnt bei Nintendo die Switch-Ära. Mit neuartigem Hybrid-Konzept wollen die Japaner im Konsolenmarkt wieder Boden gutmachen. GamesMarkt sprach im Vorfeld mit Dr. Bernd Fakesch, dem General Manager bei Nintendo Deutschland, über die neue Hardware.

Ab heute läutet Nintendo eine neue Konsolenära ein: Die Switch befindet sich ab sofort offiziell  und der Plattformhalter setzt große Hoffnungen in das Produkt. Mit der neuen Hardware setzen die Japaner auf ein Hybrid-Konzept, in dem Wohnzimmerkonsole und Handheld verschmelzen sollen. Ob die Kunden das neue Konzept annehmen, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen, aber zumindest der Einstand ist gelungen. Switch-Konsolen im freien Verkauf wird es in den kommenden Tagen wohl nicht gehen, da ein Löwenanteil der ersten Charge an Vorbesteller ausgehändigt wird, die teils schon vor Monaten ihre Bestellung platzierten. Allerdings will Nintendo schnell für Replenishment sorgen: Bei großen Online-Versandhändler wird daher aktuell mit Wartezeiten von zehn bis 14 Tagen kalkuliert.

GamesMarkt sprach im Vorfeld des Marktstartes ausführlich mit Dr. Bernd Fakesch, dem General Manager bei Nintendo Deutschland, über die Verkaufserwartungen, die Reaktionen der Presse und die Launchstrategie der neuen Hardware.

GamesMarkt: Die Wii war ein Phänomen, die Wii U konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Beginnt am 3. März mit Switch eine neue Hochphase für Nintendo?

Fakesch: Die Erwartungen sind tatsächlich hoch, denn das Konzept von Nintendo Switch ist einzigartig: Zum ersten Mal vereint eine Videospielkonsole in sich die Rechenleistung einer TV-Konsole mit der Mobilität eines Handhelds. Das ermöglicht dem Spieler nahtlos zu switchen - vom stationären Spiel vor dem Fernseher zum mobilen Spielspaß unterwegs. Dazu muss man die Konsole einfach nur aus ihrer Station, die sie mit dem TV verbindet, nehmen. Das Bild wird dann über den integrierten 6,2-Zoll-Touchscreen ausgegeben. Dazu kommen neue Controller, die Joy Con. In sie sind Bewegungs- und Beschleunigungssensoren, eine Infrarot- Bewegungskamera sowie ein HD-Vibrationsfeature integriert. Alles zusammen ermöglicht neue, überraschende Spielerlebnisse.

Ich fand die Reaktionen des Publikums sehr spannend, als wir Nintendo Switch im Januar auf mehreren Events in Deutschland vorgestellt haben. Dort hat sich gezeigt: Die Konsole spricht jeden an, Profi s ebenso wie Gelegenheitsspieler und Einsteiger - und zwar quer durch alle Altersklassen. Ihr Konzept wird sofort verstanden. Aus all diesen Gründen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir unser erstes Etappenziel erreichen und schon bis Ende März weltweit  Exemplare von Nintendo Switch verkaufen werden.

Wie waren die bisherigen Reaktionen seitens der Handelspartner?

Unsere Handelspartner haben durchweg positiv auf Nintendo Switch reagiert. Sie sehen, welches Potenzial in einem Gerät steckt, das alles in sich vereint, was die TV-gebundenen und tragbaren Nintendo-Konsolen der letzten Jahrzehnte zu bieten hatten - und noch einiges mehr! Dank des zugleich einfachen und reizvollen Konzepts von Nintendo Switch kann man die Vorteile der Konsole im Verkaufsgespräch leicht herausstellen.

Und was sagten die Medienvertreter, die Switch erstmals im Rahmen mehrerer Presseevents Mitte Januar ausprobieren konnten?

Bei unseren Presse-Events habe ich fast nur begeisterte Gesichter gesehen. Wegen des großen Andrangs bei der letztjährigen E3 und der gamescom hatten wir bereits damit gerechnet, dass das heiß ersehnte "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" ständig umlagert sein würde. Aber auch neue Spielkonzepte wie "Snipperclips" oder "1-2-Switch" sind sehr gut aufgenommen worden. Letzteres bindet Bewegungen, Tastsinn und Gehör stärker denn je ins Videospiel ein. Dabei halten die Spieler nicht den Bildschirm sondern sich gegenseitig im Blick.

Alles in allem denke ich, dass es Nintendo Switch gelungen ist, Fachleute wie Laien gleichermaßen zu überraschen und zu begeistern.

Zur Person: Dr. Bernd Fakesch, geboren 1963 in Hermannstadt, ist seit März 2004 General Manager von Nintendo Deutschland. 2013 bzw. 2014 erweiterte sich sein Verantwortungsbereich um die Schweiz und um Österreich.

Das vollständige Interview mit Dr. Bernd Fakesch lesen Sie in der aktuellen Ausgabe GamesMarkt 03/2017. Abonnenten haben dank GamesMarkt livepaper auch bequem online Zugriff auf alle Hefte.

Share this post

Written by