FFF Bayern fördert fünf XR-Projekte
In der zweiten und letzten Förderrunde für Extended Realitys vergibt der FFF Bayern 272.000 Euro an fünf Projekte. Im Vergleich zum Vorjahr hat der FFF Bayern in dieser Kategorie weniger Geld an Projekte ausgeschüttet, insgesamt wächst der Bedarf jedoch.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr fördert der FilmFernsehFonds (FFF) Bayern XR-Projekte aus dem Extended Realitys-Fördertopf. Insgesamt 272.000 Euro gehen dieses Mal an fünf Projekte, drei in Entwicklung, zwei als Prototypen.
Trompadu's XR Jungle Studio
Um die Rettung des Planeten geht es in der VR-, AR und MR-Experience "Trompadu's XR Jungle Studio", die Tim Deussen entwickelt: Ein Elefant und ein Affe teilen darin eine tiefe Zuneigung zur Erde und arbeiten an ihrer Mission. Mitten im Dschungel haben sie ein geheimes Extended Reality Piratenstudio geschaffen. Von dort aus senden sie ihren Aufruf zum Handeln, um die globale Erwärmung zu stoppen. Der Prototyp erhält 30.000 Euro.
Empath.AI
Eine VR App zum Erlernen der Berufssprache Deutsch im Bereich Medizin und Pflege entwickelt das Münchner Studio Design4real. Die App wird ein KI-gestütztes Dialogsystem in VR für authentisches Sprechen im Kontext inklusive Feedbacks zu Körperhaltung und Mimik während des Dialogs mittels Spracherkennung sowie Body-, Hand- und Face-Tracking. Das Projekt "Empath.AI Immersive Sprachtrainingslandschaft" basiert auf der Lehrwerksreihe des Hueber Verlags Menschen im Beruf Medizin und Menschen im Beruf Pflege. Für den Prototype erhält das Studio 30.000 Euro.
Dans Drauganna
Das Studio Reynard Films mit Sitz in Agawang, das sich bereits mit den geförderten Projekten "VR Biolum" und "The Emperor" ausgezeichnet hat, produziert als nächstes eine narrative VR Tanz-Experience, in der sich die Spieler:innen durch Tanzbewegungen andere Realitäten erschließen und dadurch die Entstehung unseres Universums und mögliche Zukunftsszenarien interaktiv begreifen sollen. "Dans Drauganna" soll eine interdisziplinäre Synthese von Tanzkunst, Biologie und Physik zur Erforschung des Lebens im Universum werden. "Dans Drauganna" wird mit 100.000 Euro Entwicklungsförderung bedacht.
Out of Nowhere. Everywhere
Am 17. Juli 2021 verwandelte sintflutartiger Regen die österreichische Kleinstadt Hallein in ein Überschwemmungsgebiet. Ein verheerendes Hochwasser, über das die Firma Spec.Studio mit Sitz in Dachau eine interaktive VR Experience produzieren wird. "Out of Nowhere. Everywhere" will an die Notwendigkeit erinnern, Europas Aulandschaften zu schützen. Das Projekt erhält 32.000 Euro Entwicklungsförderung.
Atopia Space
Atopia Space ist ein junges Studio aus München, das eine Plattform mit demselben Namen für das Erleben von Kunst produzieren wird: "Atopia Space" soll es Menschen ermöglichen, Museen, Sehenswürdigkeiten und Galerien aus der ganzen Welt in höchster Qualität von zu Hause zu erleben, in VR oder über jeden Browser. Kultureinrichtungen sollen so für alle Menschen zugänglich werden. "Atopia Space" erhält 80.000 Euro Entwicklungsförderung.
Die bayerische Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach, die gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende des FFF Bayern ist, sieht vor allem in der Verbindung von Serious Game und XR-Anwendung in dieser Förderrunde viel Potenzial: „Ob im Kampf gegen den Klimawandel oder beim Sprachenlernen – Extended Reality eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten und Sichtweisen. Die von uns geförderten Projekte kombinieren technologische Innovation mit Kreativität und reichen in viele Bereiche hinein. So unterstützen wir über den FFF Bayern nicht nur unsere junge vielversprechende XR-Branche, sondern auch den Wirtschaftsstandort Bayern."
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Betrag, der vom FFF an XR-Projekte floss, zwar gesunken. 2022 flossen noch 621.361 Euro an in Entwicklung befindliche XR-Projekte. 2023 kommt die XR-Förderung in Bayern auf 522.547 Euro. Der Rückgang erklärt sich aber unter anderem durch eine Ausnahmesituation im Jahr 2022, in dem nach Ende der Corona-Pandemie mehr Mittel zur Verfügung standen als üblich. Vergleicht man die XR-Förderung der Jahre 2021 und 2022 miteinander, hatte sich diese auf einen Schlag verdreifacht. Der Rest von Bayerns mit 1,5 Millionen Euro veranschlagter XR-Förderung fließt nicht direkt in Games, sondern in XR Hubs wie die in München, Nürnberg und Würzburg.
Hinweis: In einer früheren Version des Beitrags war die Förderung der XR-Hubs nicht berücksichtigt worden. Diesen Aspekt haben wir nachgetragen.