Das deutsche Branchenurgestein Jürgen Goeldner ist vorübergehend neuer CEO des schwedischen Publisher Starbreeze. Goeldner springt ein, bis die Nachfolge von Tobias Sjögren dauerhaft geregelt ist, der offenbar geschasst wurde.

Paukenschlag beim schwedischen Studio und Publisher Starbreeze: CEO Tobias Sjögren ist nicht länger im Amt. Bis eine finale Nachfolgeregelung getroffen ist, hat das Board den Deutschen Jürgen Goeldner interimistisch zum CEO ernannt. Sjögren wird nach Unternehmensangaben für einen möglichst reibungslosen Übergang zur Verfügung stehen. Allerdings lassen die mit dem Wechsel verbundenen Aussagen vermuten, dass Sjögren nicht freiwillig seinen Posten geräumt hat, sondern geschasst wurde:

"Das Unternehmen hat eine klare Strategie, die sich darauf konzentriert, attraktive Spiele auf der Grundlage unserer eigenen und lizenzierten IPs zu entwickeln. Die konsolidierte Einschätzung des Vorstands ist, dass die Umsetzung der Strategie eine andere Führung braucht. Jürgen Goeldner ist seit 2023 Teil des Vorstands und mit über 40 Jahren Branchenerfahrung eine starke Interimslösung", sagt beispielsweise Torgny Hellström, Chairman von Starbreeze. "Im Namen des Vorstandes möchte ich Tobias Sjögren für seine Leistungen in den letzten drei Jahren danken. Tobias hat das Ruder von Starbreeze in einer herausfordernden Phase übernommen, und wir wünschen ihm alles Gute für seine zukünftigen Unternehmungen."

"Starbreeze kann auf eine lange Geschichte in der Entwicklung und Veröffentlichung von Spielen auf der ganzen Welt zurückblicken. Nach der Veröffentlichung von Payday 3 ist das Unternehmen gut positioniert, um die Stärken der Organisation zu nutzen und das IP-Portfolio zu monetarisieren und weiterzuentwickeln. Ich freue mich darauf, eine operative Position zu übernehmen und gemeinsam mit dem Management die Umsetzung dieser Strategie sicherzustellen", sagt Jürgen Goeldner, Interims-CEO von Starbreeze. Wie lange die Phase der Suche dauern soll, ist nicht bekannt. Allerdings gibt es für Goeldner bereits neue Pläne. Der Deutsche wurde als nächster Chairman des Boards nominiert und seine Ernennung als Übergangs-CEO soll daran auch nichts ändern.

Goeldner ist ein Urgestein der Branche und leistete mit den von ihm gegründeten Firmen Rushware und Softgold sowie der Funsoft Holding, die später von THQ gekauft wurde, Pionierarbeit im Gamesbereich. Auch beim Mobile Gaming war Goeldner mit der Mobile Scope frühzeitig im Markt. Ab dem Ende der 00er-Jahre übernahm Goeldner vor allem Tätigkeiten als Berater und Boardmitglied, wurde aber immer wieder interimistisch ins aktive Management geholt. So war er Interims-COO bei Eidos Interactive als diese von Square Enix übernommen wurde und blieb dem Unternehmen darüber hinaus in aktier Rolle bis 2014 erhalten. 2018 bis 2020 lenkte er Focus Home Interactive als CEO. Zuvor war er als Advisor bei Kalypso Media aktiv.

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Written by

Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief