G.A.M.E. äußerst sich zu Koalitionsplänen
Das im Koalitionsvertrag vorgeschlagene Verbot von "Killerspielen" hält der deutsche Entwicklerverband G.A.M.E. für falsch. Vor allem die eigentümliche Begrifflichkeit sorgt für Verwunderung. G.A.M.E. ruft vielmehr zum Dialog auf.
G.A.M.E. - Bundesverband der Entwickler von Computerspielen Deutschland - hat sich zum vorgeschlagenen Verbot von so bezeichneten "Killerspielen" im Regierungsvertrag der großen Koalition geäußert. In einem Statement warnte Stephan Reichart, Geschäftsführer des G.A.M.E-Verbandes, "unspezifische Begriffe" wie "Killerspiele" im politischen Alltag zu etablieren. "Das diskreditiert die Millionen deutschen Computerspieler und erschwert Entwicklern und Publishern von Unterhaltungssoftware in Deutschland unnötig die alltägliche Arbeit. Solche Diskussionen können nur durch einen gemeinsamen Dialog sinnvoll geklärt werden." Reichart kündigte in den nächsten Wochen Gespräche des Verbandes mit den politischen Vetretern an. Es soll über Spiele für Erwachsene, eine stärkere Kontrolle der USK-Richtlinien und Medienkompetenz diskutiert werden.
Malte Behrmann, G.A.M.E.-Geschäftsführer Politik, zweifelt an der Sinnhaftigkeit des Vorhabens der großen Koalition: "Es ist doch illusorisch zu glauben, man könnte durch restriktive Maßnahmen hier irgendetwas verändern. Wer ein Spiel bekommen möchte, wird es tatsächlich auch bekommen - verboten oder nicht." Des Weiteren rief er zu wirtschaftsfördernden Maßnahmen auf: "Wenn sich der Staat Sorgen macht, sollte er eher über die Förderung von deutschen Spielen und damit auch von alternativen Spielen nachdenken. Dann würde er nicht nur etwas für Vielfalt, sondern zugleich etwas für Wirtschaft und Innovation tun. Mit jährlich ca. 15 Prozent Wachstum und Umsätzen, die die der Filmbranche schon in weiten Bereichen längst überholt haben, sind wir eine der wichtigsten Wachstumsbranchen in Deutschland - und das vor allem durch Sportspiele, Aufbausimulationen und Abenteuerspiele."