Die USK hat in diesem Jahr den internationalen Jugenschutz auf die gamescom gebracht. Nach der Messe zieht Felix Falk, Geschäftsführer der USK und stellv. Vorsitzender von IARC, in einem Gastbeitrag für GamesMarkt ein Resümee.

Die USK ist schon seit der ersten Games Convention 2002 jedes Jahr auf der Spielemesse vertreten. Als Jugendschutzpartner der Messe kümmern wir uns um die Alterskennzeichnung aller Inhalte und helfen bei der Verankerung des Bändchensystems, mit dem Besucher Zutritt zu den Bereichen enthalten, die ihrem Alter entsprechen. Bis auf ein paar wenige Problemfälle, die direkt vor Ort gut gelöst werden konnten, hat der Jugendschutz auf der gamescom auch in diesem Jahr wieder reibungslos funktioniert. Alle Aussteller hielten spätestens Dienstagabend ihr Alterskennzeichen in den Händen, und Eltern, Kinder und Aussteller konnten sich auf der gamescom wieder auf den gewohnt vorbildlichen Jugendschutzstandard verlassen.

Erstmals in diesem Jahr galten die Messeregelungen auch für die Business-Area. Da sich auch zahlreiche minderjährige Fachbesucher (z. B. Blogger) oder begleitende Kinder im B2B-Bereich aufhalten, war hier für Inhalte an offenen Ständen ein USK-Kennzeichen für jugendschutzrelevante Inhalte notwendig. Die kontrollierenden Kölner Ordnungsbehörden zeigten sich über die Umsetzung dieser Regelung sehr erfreut.

Doch abgesehen von dieser Aufgabe war 2015 für uns als USK aus internationaler Sicht ein ganz besonderes Jahr. Mit der wertvollen Unterstützung des BIU haben wir in diesem Jahr den  ausgerichtet. Über 50 geladene Teilnehmer der für Alterskennzeichen zuständigen Organisationen aus den USA (ESRB), Australien, Brasilien, Europa (PEGI), Deutschland (USK), Korea (GRAC), Südafrika und Japan (CERO) sowie Vertreter der Industrie nahmen teil. Darunter waren unter anderem Google, Microsoft, Sony und Nintendo In den Vorjahren hatte der Summit auf der E3 in L. A. stattgefunden. Hier war auch der Grundstein für das in diesem Jahr erfolgreich gestartete System der International Age Rating Coalition (IARC) gelegt worden, an dem zurzeit fünf Länder bzw. Regionen beteiligt sind und mit dem Alterskennzeichen für Apps im Google Play Store vergeben werden. Als USK haben wir IARC mitbegründet und stellen zudem den stellvertretenden Vorsitzenden. Die Tatsache, dass das zentrale jährliche Treffen in diesem für IARC so wichtigen Jahr von der USK ausgerichtet werden konnte und die Partner aus aller Welt unserer Einladung folgten, zeigt, welch wichtige Position sich die USK in diesem globalen Projekt erarbeitet hat. Darauf sind wir als USK sehr stolz.

Bei dem Zusammentreffen ging es um den aktuellen Stand des Systems und den erwarteten Anschluss von Sony, Microsoft und Nintendo an IARC sowie die Gespräche mit weiteren Plattformen. Gleichzeitig nutzten wir die Zeit für einen intensiven Austausch mit möglichen zukünftigen IARC-Mitgliedern wie Südafrika (FPB), Japan (CERO) oder Korea (GRAC). So konnten wir auf der gamescom wichtige Schritte in Richtung eines IARC-Systems als dem zukünftigen globalen Kennzeichnungsstandard gehen. Für viele der internationalen Teilnehmer, insbesondere die der offiziellen Jugendschutzorganisationen, war es der erste Besuch auf der gamescom bzw. in Köln. Sie alle waren höchst beeindruckt von den Hallen, der Dimension und der Vielfalt der gesamten Messe. Und nicht zuletzt die zahlreichen Parties in den Nachstunden erzeugten eine gelungene und gastfreundliche Atmosphäre.

Am Donnerstag wurde das IARCSystem mit Vorträgen und Panels auf dem gamescom-Congress vorgestellt und diskutiert. Die Reaktionen aus Wirtschaft, Politik und Fachöffentlichkeit waren erneut überaus positiv und ermutigend. So kündigten die politischen Vertreter die Integration von IARC in die Gesetze an und sagten ihre Unterstützung dieser wichtigen Initiative zu. Es zeigt sich zudem, dass die unterschiedlichen Stellen auch vonseiten der Eltern bereits zahlreiche überaus positive Reaktionen auf die Einführung des Systems im Google Play Store erreichen. In der USK erhalten wir beispielsweise seit einigen Wochen E-Mails von Eltern, die sich bei ihren Kindern aufgrund der USK-Einstufungen im Google Play Store für ein Android-Gerät entschieden haben.

Wie jedes Jahr hatte die USK auch einen Stand, am dem wir für Gamer, Eltern und Pädagogen für Fragen rund um den Jugendschutz zur Verfügung standen. Mit dem USK-Quiz konnten Besucher ihr Wissen rund um Spiele und die USK testen und die begehrten T-Shirts erspielen. Also eine rundum gelungene Messe mit einem bislang einmaligen internationalen Schwerpunkt, der bei der USK in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird. Nicht nur die Branche und die gamescom, auch die USK arbeitet mittlerweile erfolgreich auf internationaler Ebene. Und da fällt es doch leicht, ein gutes Resümee der diesjährigen gamescom zu ziehen.

Felix Falk

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