Das Internationale Olympische Komitee (IOC) veranstaltet vom 22. bis zum 25. Juni 2023 in Singapur erstmals die sogenannte "Olympic Esports Week". Details gibt es erst Anfang 2023, doch werden klassische E-Sport-Games wie "LoL" oder "CS:GO" dort wohl nicht integriert. Das macht die Nutzung des Begriffs "Esports" fragwürdig.

Das Internationale Olympischen Komitee (IOC) geht vermeintlich den nächsten Schritt in Sachen E-Sport und kündigt die erstmals stattfindende "Olympic Esports Week" an. Die ist vom 22. bis 25. Juni 2023 in Singapur geplant. Bei der Organisation des E-Sport-Events arbeitet das IOC eng sowohl mit dem Nationalen Olympischen Komitee in Singapur (SNOC) zusammen sowie mit dem dortigen Ministerium für Kultur, Gemeinschaft, Jugend und Sport. Die "Olympic Esports Week" baue auf die erfolgreiche "Olympic Virtual Series" auf, die 2021 über 250.000 Teilnehmende aus 100 Ländern zählte.

"Die erste 'Olympic Esports Week' ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, das Wachstum des virtuellen Sports innerhalb der olympischen Bewegung zu unterstützen", sagt Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitee (IOC). "Wir glauben, dass das aufregende neue Format unseres virtuellen Sportwettbewerbs, bei dem zum ersten Mal Live-Finals ausgetragen werden, eine Gelegenheit ist, weiter mit E-Sport-Spielern zusammenzuarbeiten und neue Möglichkeiten für Spieler und Fans zu schaffen."

Was sich zunächst wie ein großer Schritt für den E-Sport anhört, dürfte jedoch weit weniger fortschrittlich für das IOC sein, als man meinen mag. Im Gegenteil: Bei der "Olympic Virtual Series" traten die Teilnehmer in virtuellen und simulierten Sportarten an, inklusive Baseball, Motorsport, Radfahren, Rudern oder Segeln. Dabei wurde zwar auch mit Spieleherstellern wie Konami oder Polyphony Digital zusammengearbeitet, von den klassischen E-Sport-Disziplinen wie "CS:GO", "League of Legends" & Co. war jedoch keine Rede. Das dürfte bei der "Olympic Esports Week" nicht anders werden. Auch dort geht es um einen globalen Wettkampf in virtuellen und simulierten Sportarten. Wahrscheinlich ist, dass die "Olympic Esports Week" einfach nur noch mehr Sportsimulationen umfassend wird. Das IOC hatte bereits bei der "Olympic Virtual Series" angedeutet, dass die FIFA, der Basketballbund FIBA, die International Tennis Federation sowie World Taekwondo Interesse an einer Teilnahme bekundet hatten. Letztlich waren diese Verbände und die von ihnen vertretenen Sportarten aber nicht dabei.

Ohnehin ist es schwer vorstellbar, dass das IOC von seiner ablehnenden Haltung gegenüber klassischen Games als Sport-Diszipin abrückt, solange Thomas Bach IOC Präsident ist. Der Deutsche hatte sich in der Vergangenheit mehrfach als strikter Gegner einer Integration dieser Games bei Olympischen Spielen positioniert und nutzte dabei unter anderem das längst überwunden geglaubte Vorurteil von"Killerspielen".

Am Ende könnte der Name des neuen Events von der E-Sport-Community sogar als Provokation empfunden werden. Denn es stellt gewissermaßen den Versuch dar, den Begriff "E-Sport" neu zu besetzten. Dass sich das IOC, aber auch nationale Verbände, darunter auch der deutsche DOSB, am Begriff E-Sport stören, ist nicht neu. Bislang verfolgten die Organisationen jedoch die Strategie, das Wort E-Sport an sich zu vermeiden. Stattdessen wurde in "elektronische Sportartensimulationen" bzw. "virtuellen Sportarten" auf der einen und "eGaming" auf der anderen Seite unterschieden.

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Stephan Steininger
Stephan is Editor in Chief
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