Nintendo senkt Prognosen nach schwächerem Weihnachtsgeschäft
Rückläufige Umsätze und weniger Gewinn, sowohl operativ wie netto. Nintendos Neun-Monats-Bilanz ist wenig erfreulich, obwohl das Niveau, auf dem das japanische Unternehmen verkauft, weiter hoch ist. Life-to-date liegt die Switch bei über 122 Millionen ausgelieferten Units. Und der Switch-Spieleabsatz wird im laufenden Quartal die Marke von einer Milliarde Units knacken.
Nintendo hat eine rot eingefärbte Bilanz für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Der Umsatz im Zeitraum 1. April 2022 bis31. Dezember 2022 sank um 1,9 Prozent auf 1295,1 Mrd. Yen. Das sind umgerechnet 9,16 Mrd. Euro. Das Operative Ergebnis sank um 13,1 Prozent auf 410,5 Mrd. Yen oder rund 2,90 Mrd. Euro, der Nettogewinn gab um 5,8 Prozent nach und betrug 346,2 Mrd. Yen oder 2,45 Mrd. Euro im Berichtszeitraum.
Nintendo macht verschiedene Gründe für die rückläufigen Zahlen verantwortlich. So wurde das Geschäft insbesondere in der ersten Hälfte des Fiskaljahres weiter durch die Chipkrise und das Fehlen weiterer Komponenten negativ beeinflusst. Allerdings verschweigt der Konzern auch nicht, dass die Verkäufe im Weihnachtsquartal hinter denen der Vorjahre zurückblieben.
Obwohl Nintendo nach wie vor profitabel agiert und auf hohem Niveau verkauft, korrigiert der Konzern die Jahresprognose nach unten, wenn auch nur leicht. Beim Umsatz geht es um 50 Mrd. Yen auf 1600 Mrd. Yen nach unten, rund 11,32 Mrd. Euro nach aktuellem Wechselkurs. Die Prognose des operativen Ergebnisses wird um 20 Mrd. Yen gesenkt auf 480 Mrd. Yen oder rund 3,4 Mrd. Euro.
Blickt man auf die Absatzzahlen, so lässt sich festmachen, dass der Wechsel auf das OLED-Modell der Switch endgültig vollzogen ist. Von den insgesamt 14,91 Millionen ausgelieferten Geräten im Berichtszeitraum waren 7,69 Mio. Switch-OLED-Geräte. Hinzu kommen zwei Mio. Switch Lite Konsolen sowie 5,22 "normale" Switch. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Gesamtabsatz an Switch-Konsolen um 21,3 Prozent. Das Minus bei der Standard-Switch betrug 55 Prozent. Der Absatz des OLED-Modells hat sich mit einem Plus von 92,5 Prozent hingegen fast verdoppelt.
Bei der Software zeigt sich ebenfalls ein Absatzrückgang, das mit vier Prozent aber moderat ausblieb. Insgesamt lieferte Nintendo von April bis einschließlich Dezember 2022 172,11 Mio. Spiele aus. Life-to-date steht die Switch somit bei 122,55 Mio. Units an Hardware und 994,30 Millionen Units an Software. Der Verkauf des eine Milliardste Switch-Spiel dürfte also noch im laufenden 4. Quartal des Geschäftsjahres erfolgen.
Die meistverkauften Neuerscheinungen im Berichtszeitraum waren "Pokémon Scarlet" und "Pokémon Violet", die bis Jahresende insgesamt 20,61 Mio. Mal verkauft wurden. "Splatoon 3" erzielte 10,13 Mio. Verkäufe und "Nintendo Switch Sports" 8,61 Mio. Units. Beim Kataloggeschäft überzeugte einmal mehr "Mario Kart 8 Deluxe", das sich 6,66 Mio. Mal verkaufte und seit Launch über 52 Mio. Mal verkauft wurde.
Last not least beziffert Nintendo den Umsatz mit dem digitalen Verkauf von Switch-Spielen im Neun-Monats-Zeitraum auf 310 Mrd. Yen, rund 2,19 Mrd. Euro. Das sind 21,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil des Digitalgeschäfts stieg um 5,8 Prozentpunkte und beträgt jetzt 46 Prozent.