Nintendo verkauft zehn Mio. Switch in einem Quartal und hebt Ergebnisprognose an
Nach Sony und Microsoft legte nun auch Nintendo seine Quartalsbilanz vor und einmal mehr muss man feststellen: Das Weihnachtsgeschäft ging an Nintendo. Über zehn Millionen verkaufte Switch in dem Quartal lassen des Gesamtabsatz der Gerätefamilie auf über 100 Millionen Units ansteigen. Und auch sonst fühlt sich Nintendo auf Kurs und hebt Umsatz- und Gewinnerwartung an.
Dass Nintendo das vergangene Weihnachtsgeschäft für sich entschied haben schon diverse Marktbeobachter bilanziert. Nun steht es jedoch auch schwarz auf weiß. Nach Microsoft und Sony legte auch der japanische Konzern die Quartalsbilanz vor. Und die kann sich trotz einer grundsätzlich rückläufigen Tendenz sehen lassen.
In Zahlen ausgedrückt sank Nintendos Umsatz in den ersten drei Quartales des laufenden Geschäftsjahres und um Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent, der operative Gewinn gab um 9,3 Prozent nach und der Nettoprofit um 2,5 Prozent. Konkret bilanziert Nintendo für die Monate April 2021 bis einschließlich Dezember 2021 einen Umsatz von 1,32 Billion Yen, umgerechnet nach aktuellen Wechselkursen rund 10,2 Milliarden Euro. Der operative Gewinn betrug 472,5 Mrd. Yen oder rund 3,65 Mrd. Euro, der Nettogewinn 367,3 Mrd. Yen oder 2,84 Mrd. Euro.
Highlight des Berichtszeitraum ist jedoch zweifelsfrei der Absatz der Hardware. Denn so vermeldet Nintendo, dass seit Launch vor weniger als fünf Jahren mehr als 100 Millionen Konsolen der Switch-Produktfamilie verkauft wurden. Allein im jetzt bilanzierten dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verkaufte Nintendo über zehn Millionen Einheiten. Der Erfolg kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch bei der Switch der Absatz insgesamt rückläufig ist. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres verkaufte Nintendo 18,95 Mio. Switch, darunter 3,99 Mio. vom neuen OLED-Model. Im Vorjahr waren es noch 24,1 Mio. Units.
Der Software-Absatz stieg hingegen an. 179,29 Mio. Spiele, 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr, wurden in den neun Monaten des Berichtszeitraums verkauft. Topseller waren "Pokémon Strahlender Diamant" und "Pokémon Leuchtende Perle", die sich kumuliert 13,97 Mio. Mal verkauften. Zweiterfolgreichstes First-Party-Spiel war "Mario Kart 8 Deluxe", das erneut fast acht Mio. Einheiten verkaufte und bei inzwischen 43,35 Millionen Einheiten Life-to-date steht. Insgesamt weist Nintendo in seiner Bilanz 22 First-Party-Spiele aus, die von April bis Dezember 2021 jeweils mehr als eine Mio. Einheiten verkauften. Zwölf von ihnen kommen seit Launch auf über zehn Mio. verkaufter Einheiten.
Interessant sind einmal mehr die Daten zum Digitalabsatz, die Nintendo offenlegte. So betrug der Anteil digital verkaufter Software im 3. Quartal nur 35,3 Prozent. In den ersten drei Quartalen kumuliert kommt der Digitalverkauf auf einen Anteil von 40,2 Prozent. Die Zahlen zeigen wie wichtig physische Versionen nach wie vor im Weihnachtsgeschäft sind. Die reine Online-Vermarktung bei Switch-Spielen tut sich hingegen noch immer schwer, wenn auch mit leicht positiver Tendenz, wie sich indirekt herauslesen lässt. So stellen die Download-Versionen von auch physisch erhältlichen Spielen 53,1 Prozent des gesamten Digitalumsatzes. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert aber noch bei 58,7 Prozent.
Nintendo selbst wertet die Ergebnisse übrigens als vollen Erfolg. Denn tatsächlich passte das japanische Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach Bekanntgabe der Bilanz an und zwar in fast allen Punkten nach oben. Einzig beim Hardwareabsatz schwächte man die Erwartungshaltung von 24 Mio. Units auf 23 Mio. Units ab. Der Forecast des Umsatzes wurde um 3,1 Prozent, der des operativen Gewinns um 7,7 Prozent und der des Nettogewinns um 14,3 Prozent gesteigert. Auch der erwartete Spieleabsatz wurde nach oben korrigiert. Statt von 200 Mio. Spieleeinheiten geht Nintendo nun davon aus, im laufenden Geschäftsjahr 220 Mio. Einheiten verkaufen zu können.