Die aktuellen Quartals- bzw. Neunmonatszahlen der Publisher belegen Erfolge, aber auch nicht erreichte Ziele im internationalen Weihnachtsgeschäft. Electronic Arts und Activision konnten neue Rekorde verbuchen, Sony Computer Entertainment, Nintendo und Microsoft mussten moderate Einbußen hinnehmen.

Electronic Arts hat im am 31. Dezember abgelaufenen 3. Geschäftsjahresquartal einen Nettoumsatz von 1,48 Mrd. Dollar erwirtschaftet - eine Steigerung um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig verbuchte EA einen Nettogewinn von 392,3 Mio. Dollar (+57 Prozent). Damit liegt EA an der Obergrenze der zuvor abgegebenen Prognose. Die Erfolge des Weihnachtsquartals spiegelten sich auch in den US-Jahrescharts wider. Laut dem Marktforschungsunternehmen NPD Group belegt EA sowohl im Bereich PC-Games als auch auf der Multiplattform-Konsolen-Hitliste den ersten Platz. Topseller bei den Konsolen war das für den europäischen Markt eher unbedeutende "Madden NFL 2004". Der Titel verwies Nintendos Pokémons "Rubin" und "Saphir" auf die Plätze zwei und drei. Es folgen " Need For Speed: Underground " (EA), " Zelda: The Wind Waker " (Nintendo), "GTA: Vice City" (Rockstar/Take 2) und "Mario Kart: Double Dash!!" (Nintendo).

Etwas im Schatten des Erfolgs von EA stand Nintendo. Die Verkaufsziele für den GameCube und Game Boy Advance wurden verfehlt. Der reduzierte GameCube-Preis führte allerdings zu beachtlichen Gewinnen. Das operative Ergebnis kam auf 102,6 Mrd. Yen (rund 774 Mio. Euro) von April bis Dezember 2004. Der Umsatz in diesem Zeitraum betrug 439,6 Mrd. Yen (ca. 3,3 Mrd. Euro). Sony Computer Entertainment musste leichte Einbußen hinnehmen. Der Umsatz im 3. Geschäftsquartal sank um 4,5 Prozent auf 367 Mrd. Yen (rund 2,8 Mrd. Euro). Der operative Gewinn gab um 1,6 Prozent auf 70,5 Mrd. Yen (ca. 529 Mio. Euro) nach. SCE führt den Umsatzrückgang, der auch durch steigende Softwareverkäufe nicht ausgeglichen werden konnte, auf Hardwarepreissenkungen zurück. Auch die Auslieferungszahlen der Konsolen sind rückläufig. 6,83 Mio. PlayStation-2-Konsolen wurden von Oktober bis Dezember 2003 ausgeliefert - ein Minus von 1,2 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Dafür sind die Softwareabverkäufe stark gestiegen: 104 Mio. Einheiten im Quartal; ein Plus von 25. Mio.

Die Home-Entertainment-Sparte von Microsoft verzeichnete mit 1,27 Mrd. Dollar leicht sinkende Umsätze (Vorjahr: 1,33 Mrd. Dollar). Das Geschäft mit der Xbox konnte hingegen um zwei Prozent zulegen. Bedingt durch die Bundle-Politik von Microsoft, nahmen die Hardwareverkäufe um sechs Prozent ab. Dennoch liegt man im Soll. Laut Microsoft konnten bisher 13,7 Mio. Konsolen weltweit an den Mann gebracht werden, 3,7 Mio. davon in Europa.

Positives gibt es von Konami zu vermelden. Der Umsatz für das dritte Geschäftsquartal liegt bei 82,31 Mrd. Yen (ca. 621 Mio. Euro), eine Steigerung von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der operative Gewinn beläuft sich auf 13,3 Mrd. Yen (rund 100 Mio. Euro), das Nettoeinkommen erreichte acht Mrd. Yen (ca. 60 Mio. Euro). Das Gesamtjahr, das am 31. März 2004 endet, soll nach Erwartungen der Konzernleitung mit neuen Rekordzahlen abschließen. Bis zum Ende des laufenden Fiskaljahrs erwartet Konami 267 Mrd. Yen Umsatz (rund zwei Mrd. Euro), 38 Mrd. Yen operativen Gewinn (ca. 287 Mio. Euro) und 20 Mrd. Yen Nettogewinn (ca. 151 Mio Euro).

Richtige Jubelstimmung gibt es bei Activision: Das 3. Quartal (Ende: 31. Dezember) wurde mit einem Rekordumsatz von 508,5 Mio. US-Dollar abgeschlossen. Damit liegt der Umsatz um 34 Prozent über dem des Vorjahrs. Auch der Nettogewinn ist auf 77 Mio. Dollar gestiegen. Besonders "Tony Hawk's Underground" und "True Crime - Streets Of L.A." haben im Weihnachtsgeschäft offenbar die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Gestärkt von den Verkaufserfolgen, hat sich Activision für 2005 ein hohes Ziel gesetzt. Der Umsatz am Ende des Fiskaljahrs soll die Eine-Mrd.-Dollar-Hürde nehmen. Electronic Arts und Take 2 Interactive sind bisher die einzigen unabhängigen Spieleproduzenten, die das geschafft haben.

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Game Studies Watchlist #48
Rudolf Thomas Inderst; Professor for Game Studies & Game Design (HNU); Founder & Host of the Podcast Channel "Game Studies" (New Books Network); Section Head "Digitalspielkultur" (TITEL kulturmagazin); Expert Advisory Board "Digitale Spiele" (DFJV) © Inderst

Game Studies Watchlist #48

By Team Gamesmarkt 3 min read
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