Schwedische Videospielindustrie erlebt starkes Wachstum
Die schwedische Videospielindustrie erlebte ein starkes Wachstum hinsichtlich der Mitarbeiter:innenanzahl, Umsatz und Investitionen in 2021. Das geht aus dem "Swedish Game Developer Index" hervor, der diese Woche veröffentlicht wurde.
Diese Woche erschien der "Swedish Game Developer Index" des schwedischen Gaming-Verbands Dataspelbranschen. Aus dem geht hervor, dass die schwedische Videospielindustrie ein starkes Wachstum in 2021 erlebte. Sie erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 41 Prozent zum Vorjahr entspricht. Das macht damit 4,1 Prozent des gesamten schwedischen Dienstleistungssektors aus. Videospielunternehmen mit Sitz in Schweden haben letztes Jahr einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Deren internationalen Studios generierten einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro. Hinsichtlich des Umsatzes ist das Candy-Crush-Saga-Studio King mit 547 Millionen Euro das erfolgreichste Studio 2021 mit Sitz in Schweden gewesen. Auf Platz zwei folgt Mojang mit 536 Millionen Euro und auf Platz drei EA Dice mit 152 Millionen Euro. Das erfolgreichste internationale schwedische Unternehmen letztes Jahr war die Embracer Group mit einem Umsatz von 1,679 Milliarden Euro.
Die Anzahl der Arbeitnehmer:innen in der schwedische Videospielindustrie ist um 1.348 auf 7.944 angestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 17 Prozent. Die schwedische Videospielindustrie umfasste 19.055 Mitarbeitende letztes Jahr. Diese Zahl setzt sich zusammen aus den Mitarbeitenden in schwedischen Unternehmen mit Sitz in Schweden und deren internationalen Studios.
Hinsichtlich der schwedischen Unternehmen im Ausland beträgt die Anzahl 11.158 Arbeitnehmer:innen. Dieses Wachstum lässt sich auch auf die Akquirierungen der Embracer Group zurückführen. Sie war 2021 der größte internationale schwedische Arbeitgeber mit 6.183 Arbeitnehmer:innen. Der größte Arbeitgeber der schwedischen Spieleindustrie mit Sitz in Schweden 2021 war Ubisoft Entertainment Sweden mit 837 Arbeitnehmer:innen. Auf Platz zwei folgen das Battlefield-Studio EA Dice mit 730 und die Candy-Crush-Saga-Macher:innen von King mit 648 Mitarbeiter:innen. "Wenn es uns gelingt, die Rekrutierung zu erweitern und mehr Perspektiven und Erfahrungen einzubringen, kann die Branche wettbewerbsfähig und innovativ bleiben", sagt Emma Ihre, Head of Sustainability der Embracer Group.
Die schwedische Videospielindustrie wuchs in 2021 auch hinsichtlich der registrierten Studios an. 93 Studios wurden letztes Jahr in Schweden registriert und 25 bereits registrierte Unternehmen wechselten das Produkt des Unternehmens zur Videospielentwicklung. Somit umfasste die schwedische Videospielindustrie im Dezember 2021 785 Game-Studios. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Wachstum von 15 Prozent. Die zehn erfolgreichsten Unternehmen zahlten im letzten Jahr über 120 Millionen Euro an Steuern. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Investitionen und Akquirierungen von schwedischen Studios durchgeführt. In 77 waren schwedische Unternehmen die Käufer:innen und in 31 Fällen die Verkäufer:innen. Die schwedische Börse listet 21 schwedische Game-Studios. Ihre Erlöse aus dem letzten Jahr belaufen sich auf 3,6 Milliarden Euro.
Auch auf der Streaming-Plattform Twitch feiern schwedische Videospiele große Erfolge. Die Watch-Time von schwedischen Videospielen in 2021 belief sich auf 1,4 Milliarden Stunden beziehungsweise rund 160.000 Jahre. Die schwedischen Spiele mit den meisten Watched-Hours sind "Minecraft" mit 863.3 Millionen Stunden, "Vallheim" mit 61,8 Millionen Stunden, "It Takes Two" mit 30,2 Millionen Stunden, "Little Nightmares II" mit 15,5 Millionen Stunden und "Satisfactory" mit 10,7 Millionen Stunden. "Minecraft" war 2021 auf Platz fünf der am meisten angesehenen Spiele auf Twitch. Auf Platz eins befand sich 2021 "Grand Theft Auto V" mit 1,87 Milliarden Stunden.
Adriano D'Adamo